Einen Monat nach dem plötzlichen Tod ihres Coaches und Partners Robin Dowell gab Jeannine Gmelin im Januar dieses Jahres ihren Rücktritt als Profi-Ruderin bekannt. Nun macht sie diesen Schritt rückgängig.
«Ich habe entschieden, nochmals in den Profi-Rudersport einzusteigen. Paris 2024 ist mein Ziel. Diese Entscheidung ist über Monate gereift und war nur möglich dank des Supports und der Wertschätzung, die mir mein Umfeld, meine Partnerinnen und Partner entgegengebracht haben. Sie haben mir zugehört und mir vor allem die Zeit gelassen, diesen für mich zentralen Prozess zu durchlaufen», lässt die 33-jährige Zürcherin in einer Medienmitteilung verlauten.
Noch im Sommer hatte nichts auf eine Rückkehr in die Wettkampfszene hingedeutet. Die Schockphase hatte Gmelin überwunden. Ihr Energielevel stabilisierte sich, sie war wieder imstande, Sport zu treiben. In ihrem Findungsprozess, auf ihrem Weg zurück in einen geregelten Alltag, war sie gleichwohl noch nicht sehr weit.
Olympia-Quotenplatz noch nicht gesichert
Gmelin weiss, dass auf dem erhofften Weg zu den Spielen in Paris viele unbekannte Parameter warten. Vorerst gilt es, den Kader-Status wieder zu erlangen beziehungsweise verbandsinterne Leistungstests zu bestehen. Diese Tests zusammen mit den verbandsinternen Ausscheidungsrennen im kommenden März werden Gmelin darüber Klarheit verschaffen, ob Form und Leistung den hohen Ansprüchen genügen werden.
Über einen Quotenplatz im Einer für die Spiele im nächsten Sommer verfügt die Schweiz noch nicht. «Es gibt also noch viel zu tun», ist sich Gmelin bewusst. «Das bedingt von meiner Seite absoluten Fokus, volle Konzentration und bedingungslosen Einsatz meiner Kräfte.»
Reich geschmücktes Palmares
Gmelin wurde 2017 Weltmeisterin im Skiff. Zu ihrem grössten Erfolg gesellten sich WM-Silber und der Gesamtweltcup 2018. Die mehrfache Schweizer Meisterin stellte zahlreiche nationale Rekorde auf und holte in Rio 2016 und Tokio 2021 olympische Diplome. An Europameisterschaften gewann sie einmal Gold (2018), zweimal Silber (2015 und 2019) und einmal Bronze (2021).