Raus aus dem Doppelzweier mit Partner Barnabé Delarze und rein in den Vierer ohne Steuermann. Was sich nach simplem Wechsel anhört, ist effektiv eine komplexe Umstellung.
Denn Roman Röösli ist durch diese Rochade künftig als Riemenruderer – sprich: nur noch mit einem Ruderblatt und somit in deutlich asymmetrischer Position – unterwegs. «Der Bootswechsel geht einher mit einem Kategorienwechsel», führt der 28-jährige Innerschweizer aus und verweist auf ein «ganz neues Abenteuer».
Distanz – und drei neue Teamkollegen gewonnen
Die Zäsur in der sportlichen Karriere des mit fünf EM- und WM-Medaillen dekorierten Routinier kam nach den letztjährigen Sommerspielen in Tokio und Schlussrang 5. In einer ersten Phase distanzierte sich Röösli vom Spitzensport auf Stufe Weltcup und übersiedelte stattdessen für den Masterabschluss nach Oxford. An der renommierten Universität war er fortan als College-Sportler unterwegs und freundete sich mit dem Riemenrudern an, das im Königreich eine grosse Tradition hat.
Zurück in seiner Heimat tat er sich mit Joel Schürch und Andrin Gulich, zwei ebenfalls Olympia-erfahrenen Athleten, sowie Nachwuchsmann Tim Roth zusammen. Gemeinsam stellen sie nun seit knapp einem Monat den Vierer ohne – «ein Boot mit beträchtlichem Potenzial».
Kommt nach der EM die ersehnte Olympia-Medaille?
Die EM im Rahmen der European Championships in München (11. bis 21. August, live bei SRF Sport) kommt für das neue Swiss-Rowing-Quartett noch etwas früh. «Im Training sieht es aber nicht schlecht aus, wenn man unsere Zeiten vergleicht. Deshalb soll bei der EM der A-Final unser erstes Ziel sein», sagt Röösli.
Schon nächste Saison will das neue Boot dann Kurs Richtung Olympia 2024 in Paris nehmen. Bei seiner 3. Olympia-Teilnahme möchte Röösli dann seinen Traum von einer Medaille wahr werden lassen.