Trotz des Wütens von Hurrikan «Irma» soll die Ruder-WM in Florida ab dem 24. September wie geplant über die Bühne gehen. Die Schäden an der Regattastrecke sind offenbar gering. Ungeachtet des Sturms reiste Swiss Rowing bereits vor einigen Tagen in die USA, um vorgängig einen Trainingsblock einzuschieben.
Ich musste noch nie so improvisieren.
Die Anreise zur Basis nach Oakridge, Tennessee, wo die Schweizer schon während den letzten Weltmeisterschaften in Nordamerika Mitte der 1990er Jahren trainiert hatten, wurde dann aber zum Abenteuer.
Christian Stofer, Direktor von Swiss Rowing, sagt: «Ich musste noch nie so improvisieren.» Ausserdem war er als Ansprechpartner gefragt, da ständig besorgte Eltern angerufen hätten.
27 Stunden im Bus für 1500 Kilometer
Stofer reiste bereits einen Tag vor den Athleten nach Florida, um alles vorzubereiten und die Boote zu transportieren. Nur: Der Hafen in Miami war verriegelt.
Nachdem er die Boote doch noch abholen konnte, musste er durch den Strom tausender Menschen, die vor dem Hurrikan flüchteten, rund 1500 Kilometer nach Oakridge fahren. Das dauerte unter diesen Umständen 27 Stunden. «Der Stau am Gotthard ist nichts dagegen», so Stofer gegenüber SRF am Telefon.
Auch für die Schweizer Athleten zog sich die Anreise in die Länge. Sie erwischten den letzten Flug nach Tampa Bay – bloss: Von da gab es keine Inlandflüge mehr. Für die über 1000 Kilometer nach Oakridge brauchten die Schweizer auch nochmals 13 Stunden, wie WM-Teilnehmer Matthias Fernandez schreibt:
Während sich die Schweizer in Oakridge den letzten Schliff holen, gehen die Vorbereitungsarbeiten in Sarasota nach dem Unterbruch weiter, wie der Veranstalter schreibt:
Sendebezug: SRF 1, 10vor10, 11.9.2017, 21:50 Uhr