Jeannine Gmelin hat ihren sofortigen Rücktritt vom Rudersport verkündet. Die Ustermerin informierte am Mittwochmorgen an einer Medienkonferenz über diesen Schritt. Gmelin gehörte im Skiff zu den besten Ruderinnen der Welt.
Zu ihrem grössten Erfolg – dem Weltmeister-Titel 2017 – kamen WM-Silber und der Triumph im Gesamtweltcup 2018. Die mehrfache Schweizer Meisterin stellte zahlreiche nationale Rekorde auf und holte sowohl in Rio 2016 als auch Tokio 2021 als jeweils 5. Olympische Diplome. An Europameisterschaften gewann sie einmal Gold (2018), zweimal Silber (2015 und 2019) und einmal Bronze (2021).
Unerwarteter Tod des Trainers
Ursprünglich wollte die 32-jährige Zürcher Oberländerin bis nach den Olympischen Spielen 2024 in Paris weitermachen, der unerwartete Tod ihres Trainers Robin Dowell machte ihr jedoch einen Strich durch die Rechnung.
Dowell ist am 16. Dezember 2022 während eines Trainings, das er mit dem Motorboot begleitete, völlig unerwartet im Alter von 40 Jahren aus dem Leben geschieden. Der Engländer war für Gmelin nicht nur Trainer, sondern «ein Freund, ein grossartiger Mensch, mein Seelenverwandter und der Grund, dass ich zu der Sportlerin geworden bin, die ich bin».
Die Zusammenarbeit hatte Anfang 2017 begonnen, als Dowell zum Cheftrainer des Schweizer Verbands ernannt wurde. Obwohl er Gmelin im ersten Jahr zum WM-Titel führte, degradierten ihn die Verantwortlichen im April 2018 zum Trainer der Frauen, Ende Januar 2019 folgte dann gar die Entlassung.
Um mit ihm weiterarbeiten zu können, löste sich Gmelin vom Verband und stellte ein eigenes Team auf die Beine. Weitere Erfolge in ihrer ruhmreichen Karriere kommen nun nicht dazu, der Tod von Dowell hat für Gmelin, was das Rudern betrifft, alles geändert.