Die Organisatoren des Schachfestivals Biel hatten Magnus Carlsen früh auf dem Radar. Schon als 14-Jähriger wurde er 2005 erstmals ins Seeland eingeladen, obwohl seine Elo-Zahl (Weltranglistenpunkte) eine Teilnahme am Grossmeisterturnier eigentlich nicht rechtfertigte. Das hat der Norweger nicht vergessen. Das Turnier in Biel bedeutet ihm viel:
Die gegenseitige Treue lohnt sich nun auch für die Turnier-Organisatoren. Im Sog Carlsens könnte bei der 51. Ausgabe des Festivals der Anmeldungsrekord für die Nebenturniere gebrochen werden, wie OK-Chef Peter Bohnenblust dem Bieler Tagblatt sagte. Dies, nachdem das Festival vor wenigen Jahren wegen drohender Subventionskürzungen vor dem Aus stand.
Aufstieg zum Superstar
Carlsen kürte sich 2013 zum Weltmeister. Seither hat er den Titel zweimal verteidigt. 2014 kam er auf 2882 Elo-Punkte, die höchste Zahl, die je ein Schachspieler erreicht hat. Seine Erfolge haben ihn zum Superstar gemacht, über den Filme gedreht und Bücher geschrieben werden. Mit dem Ruhm geht der inzwischen 27-Jährige gelassen um:
Vorbereitung auf die WM
Nach einer Baisse 2017 zeigt seine Formkurve heuer wieder nach oben, zufrieden ist er mit seinem Spiel aber noch nicht. Nun will er zunächst in Biel gewinnen, «schliesslich wurde ich beim letzten Mal nur 2.» (2012, Anm. d. Red.). Das diesjährige Turnier eröffnete er spektakulär mit einem Damenopfer gegen David Navara (Tsch).
Im Herbst muss Carlsen seinen WM-Titel gegen Fabiano Caruana verteidigen. Den eineinhalb Jahre jüngeren Amerikaner hat er heuer zwar schon geschlagen (wie übrigens 2011 auch in Biel), in den betreffenden Turnieren lag Caruana aber vor ihm. «Ich will mich weiter verbessern. Und hier ist der perfekte Ort, damit zu beginnen», so der Norweger.
Sendebezug: SRF 1, Tagesschau, 21.7.18, 19:30 Uhr