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So nah und doch so fern Die Schweiz träumt von der Rugby-WM

Noch fristet Rugby in der Schweiz ein Nischendasein. Der Verband arbeitet aber an einer Professionalisierung.

An der in Japan stattfindenden Rugby-WM stehen aktuell 20 Nationen im Einsatz. Nicht dabei ist die Schweiz, wenn auch das hiesige Nationalteam nur 10 Plätze schlechter klassiert ist als WM-Teilnehmer Russland.

Als 30. der Weltrangliste ist die Schweiz so gut rangiert wie noch nie – und bald schon an einer WM dabei? In 6 Anläufen ist dies der Rugby-Nati bisher verwehrt geblieben.

Das Gefälle ist (zu) gross

Geht es nach Veronika Mühlhofer, Geschäftsführerin von Suisse Rugby, ist eine WM-Teilnahme mittelfristig zwar realistisch. «Dieses Ziel liegt vielleicht gar nicht soweit weg. Es dauert bestimmt noch einige Zyklen», sagt sie. Das grössere Problem sei aber die Wettbewerbsfähigkeit. «Es ist noch einmal etwas anderes, dann auch kompetitiv zu sein», stellt sie klar.

Seit anderthalb Jahren gehört Mühlhofer dem Council von World Rugby an, dessen Langzeit-Ziel es ist, die WM aufzustocken. Auch hier spiele die Wettbewerbsfähigkeit aber eine zentrale Rolle. «Niemand hat Interesse an Resultaten wie 110:0», so Mühlhofer.

Namibia im Spiel gegen Neuseeland.
Legende: Auf verlorenem Posten Namibia im Spiel gegen Neuseeland, der Rugby-Nation schlechthin. imago images

Zum Vergleich: An den laufenden Titelkämpfen unterlag Russland (Nr. 20 der Welt) Mitfavorit Irland (Nr. 4) mit 0:35. Der Weltranglisten-Erste Neuseeland fegte Namibia (Nr. 23) derweil mit einem 71:9-Sieg vom Platz.

Professionalisierung vorantreiben

Hauptziel des Weltverbandes ist es in den nächsten Jahren also, die Kleinen näher an die Grossen zu führen. Daran arbeitet man nicht nur bei World Rugby, sondern auch in der Schweiz. Mit Investitionen in Infrastruktur und Fachkräfte soll die Lücke zu den grossen Rugby-Nationen reduziert werden, wobei Suisse Rugby bei diesem Unterfangen nur ein Jahresbudget von 800'00 Franken zur Verfügung hat.

In den vergangenen Jahren hat Rugby in der Schweiz aber bereits eine Entwicklung durchgemacht. In den letzten 5 Jahren hat sich die Anzahl lizenzierter Spieler verdoppelt, aktuell sind es rund 5500. Nach Nyon im letzten Jahr ist in Zürich vor wenigen Wochen zudem ein zweites nationales Leistungszentrum eröffnet worden.

«Wir streben nicht nur an, dass die Nationalmannschaft die Weltrangliste hochklettert, sondern dass darunter eine Pyramide aufgebaut wird», sagt Mühlhofer zur geplanten Professionalisierung.

Sendebezug: Radio SRF 1, 06.10.2019, 17:10 Uhr

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