Ab Sonntag gilt es für Antonio Djakovic ernst, an der Schwimm-WM in Doha steht der 21-Jährige über 200, 400 und 800 m Freistil im Einsatz. Spätestens dann muss der Doppel-Vize-Europameister von 2022 wieder voll zum Einzelsportler werden – auch wenn er dies selbst oft anders empfindet. «Mit meiner Schwester Vanna fühlt sich Schwimmen wie ein Teamsport an», sagt er.
Die Djakovics sind eine Schwimm-Familie. Die 18-jährige Vanna und ihr drei Jahre älterer Bruder trainieren in Uster oft zusammen und schätzen die gemeinsamen Einheiten. Auch wenn ihr Coach Pablo Kutscher erzählt: «Jeden Tag ist es ein bisschen ein Katz-und-Maus-Spiel mit ihnen. Aber ihr Wille ist riesig.»
Wir wollen gemeinsam bei Olympia starten. Damit wir auch unsere Eltern stolz machen können.
Dieser Wille kommt nicht von ungefähr. Vater Goran war einst selbst Schwimmer, von klein auf träumen die Geschwister von der grossen Bühne. Für ihre Karrieren gab ihr Vater vor einigen Jahren seinen Job in der Ostschweiz auf, die Familie wechselte ihren Wohnort und zog nach Uster. Vom Schwimmbad trennen Antonio und Vanna Djakovic heute nur noch zehn Minuten Fussweg.
Gemeinsam an Grossanlässe
Für Antonio Djakovic haben sich diese Opfer der Familie längst ausbezahlt: 2022 gewann er sowohl über 200 als auch über 400 m Freistil EM-Silber, letztes Jahr wurde er an der WM 6. über 400 m. Schwester Vanna steht in ihrer Karriere noch an einem anderen Punkt, dieses Jahr wird die 18-Jährige erstmals an der EM teilnehmen.
Die Vorfreude auf Grossanlässe ist bei beiden riesig – vor allem dann, wenn sie diese dereinst gemeinsam absolvieren können. «Mein Ziel ist es, mit ihm an Europa- und Weltmeisterschaften teilzunehmen. Und dann in vier Jahren wollen wir gemeinsam bei Olympia starten. Damit wir auch unsere Eltern stolz machen können», sagt Vanna Djakovic.
Stolz dürften ihre Eltern schon jetzt sein. Aktuell in Doha strebt Antonio Djakovic wieder einen oder gleich mehrere WM-Final-Einzüge an. Seine Form stimmt jedenfalls: Vor Kurzem schwamm er bei der Challenge International de Genève zu drei Siegen und stellte über 800 m Freistil in 7:58,01 Minuten einen Schweizer Rekord auf.