Sieben Wochen vor dem Eidgenössischen in Pratteln waren im Schwingsport die gebannten Blicke längst nicht nur auf den Schauplatz auf der Rigi beim prestigeträchtigen Bergkranzfest gerichtet. Parallel dazu wurde an drei anderen Orten im Sägemehl zusammengegriffen. Wir haben die wichtigsten Fakten dazu.
- Aargauer Kantonalfest, Beinwil im Freiamt
Ein besseres Comeback nach dem vierten Kreuzbandriss hätte sich Pirmin Reichmuth nicht vorstellen können. Der 26-jährige Zuger trat als Gast am Aargauer Kantonalfest in Beinwil im Freiamt an und bodigte alle sechs Gegner. Auf dem Notenblatt hatte er drei der vier stärksten Nordwestschweizer Eidgenossen: Andreas Döbeli, Nick Alpiger sowie Patrick Räbmatter im Schlussgang. In dieser Form wird Pirmin Reichmuth Ende August in Pratteln unter die Favoriten gereiht werden.
- Appenzeller Kantonalfest, Urnäsch
Wegen der Teilnahme vieler Nordostschweizer am Rigi-Schwinget war das Feld am Appenzeller Kantonalfest in Urnäsch ausgedünnt. Arnold Forrer nutzte diese Ausgangslage für seinen 150. Karriere-Kranz im Alter von 44 Jahren. Damit erreichte der Toggenburger sein letztes grosses Ziel. Er ist der allererste Schwinger, der diese Marke jemals geknackt hat.
Nachdem der Schlussgang zwischen Michael Bless und Domenic Schneider resultatlos verlaufen war, gehörte der Tagessieg Raphael Zwyssig. Somit kam der 35-jährige Routinier nach 2015 und 2016 zu seinem 3. Heimfest-Triumph.
- Oberländisches Fest, Oey
Im Bernbiet liegen die Spitzenschwinger leistungsmässig dicht beisammen, keiner hebt sich entscheidend ab. Das wurde auch am Berner Oberländischen Gauverbandsfest in Oey-Diemtigen, Kilian Wengers Heimat, deutlich. Wenger und Kilian von Weissenfluh stellten im Schlussgang, sodass der Routinier Simon Anderegg den Sieg erbte.
Es war der fünfte Kranzfestsieg des 36-jährigen Haslitaler Eidgenossen. Weder Michael Ledermann noch Adrian Walther oder der Kilchberger Sieger Fabian Staudenmann vermochten in die Entscheidung einzugreifen.