- Joel Wicki (ISV) setzt sich am Eidgenössischen in Pratteln im Schlussgang gegen Matthias Aeschbacher (BKSV) durch und ist Schwingerkönig.
- Der Luzerner muss im finalen Kampf mehrere heikle Momente überstehen, gewinnt dann aber nach 12:41 Minuten doch noch.
Am Eidgenössischen in Zug hatte Joel Wicki den grossen Coup noch knapp verpasst. Nach dem verlorenen Schlussgang gegen Christian Stucki musste er sich mit dem Titel des Erstgekrönten begnügen. 3 Jahre später holte er das Verpasste in Pratteln nach. Im Schlussgang gegen Matthias Aeschbacher stand Wicki allerdings mehrmals kurz vor der Niederlage. Nach 12:41 von höchstens 16 Minuten legte er seinen Berner Gegner dann aber selbst auf den Rücken.
Der 25-jährige Luzerner beendete mit seinem Sieg eine lange Innerschweizer Durststrecke. 1986 hatte Harry Knüsel den Königstitel zum bisher einzigen Mal für den ISV gewonnen.
Wicki zeigte sich nach 3 Siegen und einem Gestellten am Samstag auch am 2. Tag in blendender Verfassung. Er schlug zum Auftakt den Halbzeit-Führenden Adrian Odermatt und im 6. Gang bereits ein erstes Mal Aeschbacher. Ein Gestellter im vorletzten Kampf gegen Fabian Staudenmann reichte ihm zum Einzug in den finalen Gang.
Eidgenössisches ohne König abgewendet
Vor dem Schlussgang hatte sich die Situation spannend und gleichzeitig kompliziert präsentiert. Domenic Schneider, Fabian Staudenmann und Nick Alpiger lagen nach 8 Gängen an der Spitze. Wäre der Schlussgang mit einem Gestellten zu Ende gegangen, hätte es keinen König gegeben. Die 3 Führenden wären dann als Festsieger «nur» Erstgekrönte gewesen. Dieses Szenario gab es letztmals 1950. Wicki konnte dies abwenden.
Reichmuths verpasste Chance
Aeschbacher hatte den Vorstoss in den Schlussgang dank der Hilfe von seinem Berner Verbandskollegen Bernhard Kämpf geschafft. Dieser setzte sich im 7. Gang gegen Pirmin Reichmuth durch und nahm den Innerschweizer damit aus der Entscheidung.
Die Niederlage war für Reichmuth sehr bitter, hatte er Kämpf doch vermeintlich schon besiegt. Die Kampfrichter gaben das Resultat aber nicht. So musste der 27-Jährige seinen Traum vom Schlussgang nach der 2. Niederlage in Folge (im 6. Gang gegen Staudenmann) begraben.
Giger mit Aufholjagd
Der im Vorfeld als Topfavorit betitelte Samuel Giger hatte seine Chancen auf den Schlussgang bereits am Samstag mit einem Gestellten und einer Niederlage nahezu verspielt. Nach 3 Siegen am Sonntag fehlten ihm nach 7 Gängen nur 0,25 Punkte auf den zweitplatzierten Aeschbacher. Zum Abschluss musste er sich dann mit einem Gestellten gegen Thomas Sempach begnügen.
Stucki mit 7. Eidgenössischem Kranz
Christian Stucki, der König von 2019 in Zug, war bereits nach seiner Niederlage im 4. Gang gegen Reichmuth in Rücklage geraten. Im 6. Gang musste er sich Nick Alpiger geschlagen geben und fiel damit definitiv aus dem Schlussgang-Rennen. Am Schluss durfte er sich aber über seinen 7. Eidgenössischen Kranz freuen.
Alpiger seinerseits hätte in der Folge für die Nordwestschweiz in den Schlussgang einziehen können, verpasste diesen aber mit einem Gestellten gegen Curdin Orlik.