Anschwingen
Die ersten 2 Gänge eines Schwingfestes werden als Anschwingen bezeichnet. Dort treffen jeweils die besten Schwinger aufeinander – für Spektakel ist also schon früh gesorgt.
Arena
Die Arena ist das Gelände, auf dem das Schwingfest stattfindet. Die Wettkämpfe werden in 7 kreisförmigen Sägemehlringen ausgetragen, die einen Durchmesser von 14 Metern und eine Höhe von 15 Zentimetern haben.
Ausschwingen
Analog zum Anschwingen werden die Gänge Nummer 3 und 4 als Ausschwingen bezeichnet.
Ausstich
Die Gänge 5 und 6 werden Ausstich genannt. Beim ESAF sind diese nicht wie bei eintägigen Schwingfesten die letzten Gänge, sondern es folgt in den Gängen 7 und 8 noch der Kranz-Ausstich.
Böse
Der liebevoll gemeinte Begriff gebührt den besten Schwingern des Landes. Meist sind damit die Eidgenossen gemeint, also jene Schwinger, die bereits einmal den eidgenössischen Kranz gewonnen haben.
Gabentempel
Der Sieger erhält als 1. Preis den Muni oder dessen finanziellen Gegenwert. In der Regel sind auch die übrigen Lebendpreise für die ersten Ränge fix verteilt. Im Gabentempel können sich die weiteren Schwinger – in der Reihenfolge ihrer Klassierung – nach Abschluss des Festes ihren Lohn für die Leistungen im Sägemehl abholen. Es wird darauf geachtet, dass der teuerste Preis im Gabentempel nicht wertvoller ist als der letzte Lebendpreis.
Gang
Ein Kampf beim Schwingen wird Gang genannt und dauert in Zug 6 Minuten (Gänge 1 & 2), 7 (Gänge 3 bis 6) oder 8 (Gänge 7 & 8). Der Schlussgang dauert 16 Minuten. Entschieden ist der Gang, wenn der Gegner mit dem Rücken ganz oder bis Mitte beider Schulterblätter (vom Kopf oder Gesäss, von linker oder rechter Seite her) gleichzeitig den Boden berührt. Im Falle einer Entscheidung wischt der Sieger dem Verlierer das Sägemehl vom Rücken.
Gestellter
Bezeichnung für ein Unentschieden im Schwingsport, wenn also in der vom Kampfgericht bestimmten Zeit keine Entscheidung fällt. Ein Gestellter wird leicht besser als eine Niederlage und deutlich schlechter als ein Sieg gewertet.
Kranz
Die besten Schwinger eines Festes erhalten einen Kranz aus Eichenlaub. Dies sind zwischen 15 und 18 Prozent der Schwinger eines Festes.
Kranz-Ausstich
Der 7. und 8. Gang heisst am Eidgenössischen Kranz-Ausstich.
Plattwurf
Wer einen Gegner platt auf den Rücken bettet, erhält die Maximalnote von 10,00 Punkten. Muss der Schwinger im Sägemehl noch Nachdrücken, erhält er die Note 9,75.
Schlussgang
Em Ende des Fests treten die beiden Schwinger mit der höchsten Punktzahl zum Schlussgang an und tragen den Sieg untereinander aus.
Schwingerkönig
Alle drei Jahre wird am ESAF während zwei Tagen der Schwingerkönig erkoren. Die Bezeichnung gilt dem Sieger des Schwingfestes und hält lebenslang.
Schwünge
Es gibt über hundert Schwünge, die im Schwingerlehrbuch festgehalten werden. Das Ziel ist immer, mit dem Schwung den Gegner aufs Kreuz zu legen. Die fünf Hauptschwüngen sind: der Brienzer, der Bur, der Hüfter, der Kurz und der Übersprung.
Sennen vs. Turner
Diese Unterscheidung ist auf die Vereinszugehörigkeit zurückzuführen. Die Sennenschwinger tragen ein farbiges Hemd und dunkle Hosen. Sie üben den Sport in reinen Schwingklubs aus. Traditionellerweise gelten die Sennenschwinger als eher ländliche Athleten. Die Turnerschwinger treten mit einem weissen Kurzarm-Leibchen und langen weissen Hosen auf. Turner sind im Turnverein aktiv und üben nebst Schwingen auch andere Sportarten aus. Turnerschwinger kommen eher aus städtischen Gebieten.
Zwilchhose
Die Schwinghosen sind aus Zwilchstoff und werden in Handarbeit hergestellt. Den Beinabschluss nennt man Gestöss. Zur besseren Orientierung innerhalb eines Ganges tragen die Schwinger unterschiedlich farbige Hosen.
Sendebezug: SRF zwei, sportpanorama vom 18.08.2019 um 18.30 Uhr