Anschwingen
Die ersten 2 Gänge eines Schwingfestes werden als Anschwingen bezeichnet. Dort treffen jeweils die besten Schwinger aufeinander – für Spektakel ist also schon früh gesorgt.
Arena
Die Arena ist das Gelände, auf dem das Schwingfest stattfindet. Die Wettkämpfe werden beim Jubiläumsschwingfest in 4 kreisförmigen Sägemehlringen ausgetragen.
Ausschwingen
Analog zum Anschwingen werden die Gänge Nummern 3 und 4 als Ausschwingen bezeichnet.
Ausstich
Die Gänge 5 und 6 werden Ausstich genannt.
Böse
Der liebevoll gemeinte Begriff gebührt den besten Schwingern des Landes. Meist sind damit die Eidgenossen gemeint, also jene Schwinger, die bereits einmal den Eidgenössischen Kranz gewonnen haben.
Gang
Ein Kampf beim Schwingen wird Gang genannt und dauert mindestens 5 Minuten. Der Schlussgang wird in der Regel auf die doppelte Gangdauer angesetzt. Entschieden ist der Gang, wenn der Gegner mit dem Rücken ganz oder bis Mitte beider Schulterblätter (vom Kopf oder Gesäss, von linker oder rechter Seite her) gleichzeitig den Boden berührt. Im Falle einer Entscheidung wischt der Sieger dem Verlierer das Sägemehl vom Rücken.
Gestellter
Bezeichnung für ein Unentschieden im Schwingsport, wenn also in der vom Kampfgericht bestimmten Zeit keine Entscheidung fällt. Ein Gestellter wird im besten Fall leicht besser als eine Niederlage, aber deutlich schlechter als ein Sieg gewertet.
Kranz
Die besten Schwinger eines Festes erhalten einen Kranz aus Eichenlaub. Dies sind zwischen 15 und 18 Prozent der Schwinger eines Festes. Am Jubiläumsschwingfest gibt es allerdings keine Kränze.
Plattwurf
Wer einen Gegner platt auf den Rücken bettet, erhält die Maximalnote von 10,00 Punkten. Muss der Schwinger im Sägemehl noch nachdrücken, erhält er die Note 9,75.
Preise
Der Sieger in Appenzell erhält als 1. Preis den Muni oder dessen finanziellen Gegenwert. Zudem gibt es fünf weitere Lebendpreise. Einen Gabentempel wie bei anderen grossen Festen sucht man beim Jubiläumsschwingfest vergebens. Am Sonntag erhalten dafür alle Athleten einen beschlagenen Appenzeller Gurt.
Schlussgang
Am Ende des Fests treten die beiden Schwinger mit der höchsten Punktzahl zum Schlussgang an und ermitteln den Sieger.
Schwünge
Es gibt über hundert Schwünge, die im Schwingerlehrbuch festgehalten werden. Das Ziel ist immer, mit dem Schwung den Gegner aufs Kreuz zu legen. Die fünf Hauptschwünge sind: der Brienzer, der Bur, der Hüfter, der Kurz und der Übersprung.
Sennen vs. Turner
Diese Unterscheidung ist auf die Vereinszugehörigkeit zurückzuführen. Die Sennenschwinger tragen ein farbiges Hemd und dunkle Hosen. Sie üben den Sport in reinen Schwingklubs aus. Traditionellerweise gelten die Sennenschwinger als eher ländliche Athleten. Die Turnerschwinger treten mit einem weissen Kurzarm-Leibchen und langen weissen Hosen auf. Turner sind im Turnverein aktiv und üben nebst Schwingen auch andere Sportarten aus. Turnerschwinger kommen eher aus städtischen Gebieten.
Zwilchhose
Die Schwinghose ist aus Zwilchstoff und wird in Handarbeit hergestellt. Den Beinabschluss nennt man Gestöss. Zur besseren Orientierung innerhalb eines Ganges tragen die Schwinger unterschiedlich farbige Hosen.