Der Ohrenschutz ist im Schwingen schon fast ein vertrautes Bild. Einige Schwinger gehen nun noch weiter, um sich zu schützen: Sie ziehen sich einen (weichen) Rugbyhelm über. Zu den Pionieren gehören die Berner Curdin Orlik und Matthieu Burger.
«Ich trage ihn, damit ich am nächsten Tag etwas weniger Kopfweh habe. Er federt gewisse Schläge ab», sagt Orlik, der diese Saison umgestiegen ist. Er habe einen Unterschied bemerkt, sowohl im Wettkampf wie auch im Training, so der 31-Jährige, der in der Vergangenheit bereits eine Hirnerschütterung erlitten hat.
Fallen lernen und Muskulatur stärken
Das Verletzungsrisiko existiert: Bei einigen Haken fällt der besiegte Schwinger kopfüber rückwärts ins Sägemehl – und der siegreiche mit seinem Gewicht obendrauf. Trotz der Professionalisierung und der zunehmenden Athletik im Spitzenschwingen hat die Zahl der Kopfverletzungen aber nicht zugenommen, wie der Eidgenössische Schwingerverband (ESV) versichert.
Prävention ist beim ESV ein Thema. Schon bei den Kindern werde die Falltechnik geübt, sagt Geschäftsführer Rolf Gasser. Eine weitere vorbeugende Massnahme ist die Stärkung der Nackenmuskulatur. Als Vorteil im Schwingen gegenüber Sportarten wie Eishockey oder Rugby wertet Gasser, dass der Athlet den Gegner immer im Blick habe und somit nicht aus einem toten Winkel überrascht werden könne.