Dass Fabian Staudenmann am Ende ein Schwinger aus dem eigenen bernischen Verband den Sieg beim Jubiläumsschwingfest in Appenzell streitig machte, war zwar keine grosse Überraschung. Dass es aber Fabio Hiltbrunner werden würde, davon war vor dem Fest nicht auszugehen.
Emotionaler Hiltbrunner nach Erfolg
Aus dem Windschatten der Arrivierten preschte der erst kürzlich 19 Jahre alt gewordene Emmentaler hervor, nutzte die Gunst der Stunde und feierte den grössten Erfolg seiner bisherigen Karriere. «Ich kann das nicht in Worte fassen, weiss selber nicht, wie ich das geschafft habe», sagte er sichtlich gerührt nach seinem Coup.
«Wir sind als Team hierher gekommen und konnten uns den ganzen Tag gegenseitig zu Höchstleistungen pushen», suchte Hiltbrunner nach Erklärungen für seinen überraschenden Erfolg.
Ich nehme ihn bei der Hand und dann feiern wir schon richtig.
Das Meisterstück gelang Hiltbrunner im sechsten Gang, als er Schwingerkönig Joel Wicki platt ins Sägemehl bettete. Er stand so bereits vor dem Schlussgang (mindestens) als Co-Festsieger fest, weil er nach fünf Gängen gleich viele Punkte auf dem Konto hatte wie die Schlussgang-Teilnehmer Staudenmann und Orlik.
Nach dem Sieg ist vor der Party
Sie würden sicher gemeinsam anstossen und dann schauen, was sich ergebe, sagte Hiltbrunner fast schon schüchtern vor dem Mikrofon. Einen Schritt weiter ging der in Sachen Festsiege routinierte Staudenmann und sagte mit einem Schmunzeln: «Er ist noch jung. Ich nehme ihn bei der Hand und dann feiern wir schon richtig. Das Gute ist: Wir sind ja jetzt zu zweit, dann wird es nur halb so teuer.»