Die letzten Donnerstag ausgestrahlte SRF-Doku «Die evangelikale Welt der Läderachs – Züchtigung im Namen Gottes» hat auch die Verantwortlichen des ESAF nicht kaltgelassen. «Auch die Geschäftsleitung des ESAF 2025 Glarnerland+ zeigt sich betroffen und spricht den mutmasslichen Opfern ihr tiefes Mitgefühl aus», heisst es in einer Mitteilung am Dienstag.
Dennoch habe das Organisationskomitee des ESAF «nach zahlreichen Gesprächen und einem intensiven Austausch der Geschäftsleitung» entschieden, an der Zusammenarbeit mit dem Chocolatier Läderach festzuhalten. Das Glarner Unternehmen, mit rund 750 Angestellten (weltweit 1800) grösster Arbeitgeber im Kanton, steht seit geraumer Zeit als «Königspartner» des ESAF 2025 in Mollis GL fest. Dieses Sponsoring geriet angesichts der jüngsten Enthüllungen über den früheren CEO Jürg Läderach aber in die Kritik.
ESAF stützt neue Läderach-Führung
Das ESAF-OK argumentiert, der aktuelle Läderach-CEO Johannes Läderach habe sich von den damaligen Vorfällen distanziert. Zudem sei er es gewesen, der als Privatperson eine unabhängige Untersuchung der Vorkommnisse an der evangelikalen Privatschule «Domino Servite» (heute «Christliche Schule Linth») initiiert habe.
Das ESAF will nicht die nun aktive Generation für die Vergehen der Elterngeneration verantwortlich machen. In der Unternehmens-Charta des Schokoladen-Herstellers sei festgehalten, dass dieser Diversität und Inklusion mit Menschen aus 50 Nationen, mit den unterschiedlichsten Religionen und Lebensentwürfen, lebe.
Ich bin überzeugt, dass Läderach Chocolatier Suisse nicht nur als einer der grössten Arbeitgeber der ausrichtenden Region Glarnerland+, sondern auch von seinen Überzeugungen her zu unserem ESAF passt.
Das Zurich Film Festival hat die Zusammenarbeit mit Läderach nach Erscheinen des Dokumentarfilms indes beendet.