Trotz der reichhaltigen Geschichte fristen die Steinstösser am Unspunnen-Schwinget eher ein Schattendasein. Die Qualifikation für den Final fand am Morgen in einem kleinen Bereich neben der Arena statt.
Die eher triste Kulisse bei Nieselregen verhinderte jedoch nicht, dass grosse Emotionen aufkamen. Simon Hunziker konnte sein Glück über den Vorstoss unter die besten 3 kaum fassen. 2017 hatte der 41-jährige Fricktaler zwar die gleiche Weite erzielt wie einer der späteren Finalisten – allerdings im ersten von zwei Versuchen. Seinem Konkurrenten wurde deshalb der Vorzug gegeben.
Tränen nach der Quali
Ganz anders bei der Neuauflage: Hunziker stiess den prestigeträchtigen, 83,5 Kilo schweren Unspunnenstein mit der drittbesten Weite auf 3,70 Meter und fing damit Daniel Kranzelbinder noch um 5 Zentimeter ab.
«Unspunnen ist für einen Steinstösser halt einfach etwas Besonderes», sagte der Aargauer mit Tränen in den Augen. Er setze den Erfolg mit seinen insgesamt 17 Schweizer Meistertiteln gleich.
Hutmacher mit neuem Unspunnen-Rekord
Im Final in der Schwingarena auf der Höhematte war für den Athleten des Turnvereins Herznach gegen die starke Konkurrenz indes kein Kraut gewachsen. Vor 15'000 Zuschauern durfte sich Urs Hutmacher (Weisslingen ZH) feiern lassen. Er realisierte mit 3,98 Metern einen neuen Unspunnen-Rekord. An die Marke von 4,11 m, die Markus Maire am Eidgenössischen 2004 mit dem gleichen Stein erreichte, kam er jedoch nicht heran.
Titelverteidiger Remo Schuler (Rickenbach SZ) musste mit Rang 2 vorliebnehmen (3,77 m). Hunziker blieb mit 3,61 m Platz 3.