Das Schwingen ist stark geprägt von seinen Traditionen, dieser Sport lebt davon. An den Festen gibt es zahlreiche Abläufe, fixe und ungeschriebene Regeln sowie Rituale, die das Schwingen einzigartig machen.
In unserer Serie über Werte beleuchten wir verschiedene spannende Aspekte des Schwingsports.
Die Einteilung
Im Einteilungsbüro werden die Paarungen des nächsten Ganges bestimmt. Dabei wird darauf geachtet, dass möglichst Schwinger gegeneinander antreten, die ähnlich viele Punkte haben. Dieser Prozess sorgt immer wieder für Diskussionen, die Schwinger sind nicht immer gleich glücklich mit der Einteilung.
In die Augen schauen
Vor dem Kampf schauen viele Schwinger kurz in die Augen des Gegners. Das geschieht als Begrüssung, als Zeichen des Respekts oder auch, um Stärke zu zeigen. Manche Athleten mögen diesen Blick in die Augen aber nicht.
Rücken putzen
Nach einem Gang gehört es sich, dass der Sieger dem Verlierer den Rücken abwischt. Pflicht ist es nicht, gleichzeitig aber auch mehr als ein ungeschriebenes Gesetz. Methoden, den Rücken des Gegners vom Sägemehl zu befreien, gibt es viele.
Kampfrichter
Die Kampfrichter – einer auf dem Platz, deren zwei am Tisch – schauen, dass im Sägemehl alles mit rechten Dingen abläuft. Bei Sieg und Niederlage haben sie das letzte Wort und vergeben die Noten. Ihr Urteil gilt, auch wenn dies nicht immer allen gefällt.
Die Hand geben
Vor und nach dem Gang reichen sich die Schwinger als Begrüssung und als Zeichen des Respekts die Hand. Für manche Athleten beginnt der Kampf schon beim Händedruck, nutzen sie es doch, um bereits ein erstes Mal ihre Stärke zu präsentieren.
Kranz
Neben dem Festsieg ist der Gewinn des Kranzes das grosse Ziel der Schwinger. Ab einer gewissen Punktzahl darf man sich über das begehrte Eichenlaub freuen. Die Krönung mit dem Kranz nach dem Wettkampf ist ein besonderer Moment.
Gang auf den Platz
Vor den Kämpfen werden die vom Einteilungsbüro gewählten Paarungen ausgerufen und die Schwinger begeben sich zu den Plätzen. Dabei gibt es verschiedene Vorgehensweisen. Auch das eine oder andere Ritual kommt beim Gang in den Sägemehlring zum Zug.
Lebendpreis
An grossen Schwingfesten sind Lebendpreise eine Tradition. Für die Besten gibt es als Belohnung einen Muni oder andere Tiere. Oft werden diese in der Folge den Züchtern zurückverkauft, aber nicht immer.
Gaben verdanken
Nach dem Fest dürfen die Schwinger im Gabentempel einen Preis abholen. Diese wurden im Vorfeld grosszügig zur Verfügung gestellt. Es gehört sich dann, der Spenderin oder dem Spender schriftlich zu danken.