Am übernächsten Wochenende startet im französischen Val Thorens die Weltcup-Saison der Skicrosser. Die Schweizer Delegation wird mit einem ambitionierten Team anreisen. Dabei sein wird auch Alex Fiva, der sich im letzten Winter einen Kreuzbandriss im linken Knie zugezogen hat. Für Ryan Regez, der von der identischen Verletzung heimgesucht worden ist, kommen diese Rennen indes noch etwas zu früh.
Regez musste sich fast ein Jahr gedulden
Es war im Dezember 2022, als sich der Bündner Fiva und der Berner Regez innerhalb von 3 Tagen das Kreuzband rissen. Fiva erwischte es am 09.12. in Val Thorens, Regez am 12.12. in Arosa. Für beide war die Saison 2022/23 gelaufen, kaum hatte sie begonnen.
Obschon Fiva und Regez die gleiche Verletzung erlitten, gestaltete sich ihr Weg zurück in den Schnee sehr unterschiedlich. Fiva stand etwas mehr als 3 Monate später bereits wieder auf den Skis. Regez hingegen musste sich beinahe 11 Monate gedulden und machte erst Anfang November seine ersten Schwünge im Schnee.
Fiva mit viel Physio und Ablenkung
Den schnellen Heilungsverlauf schreibt Fiva zu einem grossen Teil seiner Frau zu. «Sie ist Physiotherapeutin und hat all meine Termine koordiniert. Sie hat dafür gesorgt, dass ich möglichst oft in der Physiotherapie war», erklärt der 37-Jährige. So sei er bis zu dreimal pro Woche während einer Stunde in Behandlung gewesen.
Seine beiden kleinen Kinder sorgten bei Fiva während der Reha-Phase für die gewünschte Ablenkung. «Sie haben schnell herausgefunden, dass ich ihnen nicht mehr nachkomme, wenn sie mir die Krücken wegnehmen», erzählt der Routinier: «In solchen Situationen vergesse ich den Sport und bin voll der Familienmensch.»
Dank dem optimalen Heilungsverlauf konnte Fiva die gesamte Saisonvorbereitung inklusive dem Trainingslager in Chile mitmachen.
Regez: «Skifahren ist meine Leidenschaft»
Das kann Regez nicht von sich behaupten. Fast ein Jahr blieb er dem Schneetraining fern. «Die Reha verlief definitiv nicht so, wie ich mir das gewünscht habe», so der 30-Jährige. Konnte er bei seinem 1. Kreuzbandriss (2017 im rechten Knie) nach 9 Monaten bereits wieder Rennen fahren, zählte er nun nach 11 Monaten gerade einmal 4 Schneetage.
«Mir fiel es schwer, das alles zu verarbeiten. Gerade auch deshalb, weil ich den Vergleichswert zur 1. Verletzung und jenen mit den Teamkollegen hatte», erklärt Regez. «Skifahren ist meine Leidenschaft, ich brenne dafür. Wenn dir das weggenommen wird, dann ist das sehr schwierig.»
Inzwischen ist auch Regez in den regulären Trainingsbetrieb zurückgekehrt. Der Berner muss sich jedoch schrittweise an die höheren Belastungen herantasten. Deshalb kommt der Saisonstart in Val Thorens für ihn auch noch zu früh.