Sie mag es kaum noch hören. Doch die Karriere von Giulia Tanno ist untrennbar mit ihren zahlreichen Verletzungen verbunden, welche sie immer wieder ausgebremst haben. «Das ist leider so», sagt die 25-jährige Freeskierin. Aber es wäre ihr definitiv lieber, wenn die Fragen «langsam in eine andere Richtung gehen würden».
Ich habe gelernt, nicht allzu fest in Resultaten zu denken.
Denn mittlerweile ist Tanno fast seit anderthalb Jahren verletzungsfrei, konnte endlich mal einen Sommer lang voll trainieren und einen sauberen Aufbau machen. Dennoch spricht sie immer noch davon, «sich heranzutasten».
Gelungener Saisonstart
Die bisherigen Saison-Resultate fielen auf jeden Fall vielversprechend aus. In den ersten 4 Weltcup-Events (3x Big Air, 1x Slopestyle) resultierten die Ränge 7, 5, 4 und 5.
«Es war sicher ein guter Start», zeigt sich Tanno zufrieden, so soll es weitergehen: «Das ist das Ziel, konstant vorne mit dabei sein zu können – und es kommt vielleicht auch mal noch ein Ausreisser nach oben.» Sollte dieser ausgerechnet beim Heim-Weltcup in Laax am kommenden Wochenende gelingen, hätte sie sicher nichts dagegen.
Abgesehen von all ihren Verletzungen hat Tanno auch diverse Erfolge vorzuweisen. 4 Medaillen an den X-Games, 2 Weltcup-Siege oder auch 2 kleine Kristallkugeln für Gesamtsiege in der Big-Air-Wertung. Es ist also nicht so, dass Tanno bislang nur an Podestplätzen geschnuppert hätte.
Gesundheit wichtiger als Resultate
Doch in all den schwierigen Momenten hat die Bündnerin aus Lenzerheide gelernt, «nicht allzu fest in Resultaten zu denken». Wenn sie einen Run im Kopf habe und diesen dann exakt so auf der Piste umsetzen könne, «dann bin ich glücklich und dann liegt es auch nicht immer in meinen Händen, ob es dann für das Podium reicht».
Logisch wäre ein Podestplatz toll, meint Tanno weiter, «doch es ist mir wirklich wichtiger, konstant zu sein und gesund zu bleiben – das ist das absolut Wichtigste». Bei ihrer Verletzungshistorie ein nur allzu nachvollziehbarer Wunsch.