Fiva schielt auf Gesamtsieg
38 Jahre alt ist Alex Fiva Ende Januar geworden. Dass es die letzte Saison des Weltmeisters von 2021 und Olympia-Zweiten von 2022 ist, ist nicht anzunehmen. Zu gut fährt der Bündner auch nach seiner einjährigen Verletzungspause aufgrund eines Kreuzbandrisses, zu gut sind die Perspektiven mit Blick auf die Heim-WM im kommenden Jahr im Engadin.
3 Rennen vor Schluss liegt Fiva im Gesamtweltcup an 2. Stelle, 18 Punkte hinter Reece Howden (CAN). Mit 8 Top-10-Resultaten in Folge stellte er seine Konstanz unter Beweis. «Er ist die Ruhe in Person, spielt seine Erfahrung aus und hat die richtigen Instinkte», sagt der Schweizer Nationalcoach Enrico Vetsch über den Teamleader.
Smith keine Profiteurin
Die grösste Nutzniesserin der verletzungsbedingten Absenz von Sandra Näslund hätte eigentlich Fanny Smith sein können. Aber die 31-jährige Romande, mit 31 Weltcup-Siegen die Nr. 2 hinter Näslund (39), kam in diesem Winter nicht richtig auf Touren.
Wie Näslund fiel auch Smith zuletzt verletzt aus. Zudem bekundet sie seit dem Markenwechsel von Stöckli zu Völkl vor 2 Jahren Materialprobleme und hat das richtige Setup mit dem neuen Material noch nicht gefunden.
Sieben Glanzmomente
Jonas Lenherr, Romain Détraz und Tobias Baur bei den Männern, Sixtine Cousin, Saskja Lack, Margaux Dumont und Talina Gantenbein bei den Frauen: Neben Fiva und Smith setzten 7 weitere Schweizer und Schweizerinnen mit Podestplätzen einzelne Glanzpunkte.
«Obwohl mit Ryan Regez und Smith zwei Teamleader teilweise ausfielen, ist es eine gute Saison. Wir holten nicht das Optimum heraus, können aber zufrieden sein», so Vetsch.
Regez will nichts überstürzen
Regez, das vermeintlich stärkste Pferd im Schweizer Stall, verzeichnet nicht ganz unerwartet einen durchwachsenen Winter. Der Berner Olympiasieger kehrte erst Ende Januar nach 14 Monaten von seinem Kreuzbandriss zurück und geht es seither sehr vorsichtig an. Noch fehlt das Vertrauen, folglich fährt Regez gehemmt. Bestes Resultat des Gesamtweltcup-Siegers von 2021/22 ist ein 8. Platz.
«Es war klar, dass der Einstieg schwierig würde mit dem fehlenden Aufbau», relativiert Vetsch. Übergeordnetes Ziel ist die WM in der nächsten Saison, im Hinblick darauf soll in diesem Winter nichts überstürzt werden.