Weltmeisterin, zweifache Olympia-Dritte, dreifache Skicross-Disziplinensiegerin: Man würde meinen, dass eine weitere WM-Medaille – es ist die 6. insgesamt – Fanny Smith nicht mehr gross aus der Fassung bringen würde. Denkste. Die 30-jährige Romande sackte nach dem Final-Lauf zu Boden und fasste sich mit beiden Händen sichtlich bewegt an den Kopf.
Ich bin schon eine Kämpferin.
Dank an das Team
Schnell wird klar, wie hoch auch Smith selbst diese WM-Bronzemedaille einschätzt. Die Farbe des Edelmetalls spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle. Es sind die schwierigen Umstände, welche diesen ohnehin schon grossen Erfolg noch zusätzlich aufwerten.
Natürlich war es eine Chance, dass das Rennen verschoben werden musste. Am Ende muss man es aber auch noch hinbringen.
Zur Erinnerung: Vor 10 Tagen stürzte Smith beim Weltcup auf der Reiteralm schwer. Es begann ein Wettlauf gegen die Zeit. Bis kurz vor dem WM-Start war nicht klar, ob die Waadtländerin in Bakuriani überhaupt antreten kann. «Ich bin so dankbar für die Hilfe meines Teams. Es brauchte viel Arbeit, um mich wieder fit zu kriegen. Ich konnte das alles nur zusammen mit meinem Team erreichen», so Smith, die mit den Tränen kämpfte.
Verschiebung ein Segen
Eigentlich hätte der Skicross-Wettkampf bereits am Samstag stattfinden sollen. Der zu starke Wind erforderte jedoch eine Programmanpassung. Die Verschiebung auf den Folgetag, ein Segen für Smith. Schliesslich zählte für die Schweizerin jede Stunde, um ihre Genesung noch etwas weiter voranzutreiben. «Das Wetter hat es gut mit mir gemeint. Natürlich war es eine Chance, dass das Rennen verschoben werden musste. Am Ende muss man es aber auch noch hinbringen. Ich bin mega froh, habe ich das geschafft.»
Bereits an den Olympischen Spielen 2022 war Smith aufgrund einer Knochenprellung angeschlagen zum Rennen angetreten. Auch in Peking resultierte – wenn auch erst nach erfolgreichem Rekurs – die Bronzemedaille. Ein Indiz für mentale Stärke? «Ich bin schon eine Kämpferin», sagt Smith und fügt an: «Ich wäre aber froh, wenn die Ups and Downs langsam vorbei wären.»