Gregor Deschwanden und Pius Paschke vertreten diese Saison die Schweiz und Deutschland mit Resultaten, die ihnen vor einem Monat kaum jemand zugetraut hätte. Deschwanden ist die Nummer 5 der Welt, Paschke mit 5 Siegen in 8 Springen sogar die klare Nummer 1.
Zweimal standen der 33-Jährige und der 34-Jährige zu Beginn des Winters auch gemeinsam auf dem Podest. Bei Deschwandens Podestplätzen als Zweiter in Wisla und Titisee-Neustadt war der Deutsche Dritter und Erster.
Den ersten Sieg für Engelberg aufgespart?
Die beiden sind so gut unterwegs wie noch nie in ihrer Karriere. Der Schweizer sprang achtmal in Serie in die Top 11 – ein persönlicher Rekord. Und Paschke feierte 5 seiner 6 Weltcup-Siege in den vergangenen Wochen. Auch seine Premiere ist noch nicht lange her: Vergangene Saison gewann er das erste von 2 Springen in Engelberg.
Ich nehme lieber die Konstanz als einen Zufallssieg.
Deschwanden liess zuletzt durchblicken, was zuoberst auf seiner «Bucket List» steht: Der erste Weltcup-Sieg. Der junge Österreicher Daniel Tschofenig und Paschke standen ihm diesen Winter bislang vor der Sonne. «Als Sportler nehme ich allerdings lieber die Konstanz als einen Zufallssieg», so Deschwanden. Im Wissen, dass bei konstant guten Leistungen das Pendel einmal auf seine Seite ausschlagen wird.
Vielleicht ist dies ja in Engelberg der Fall. Bei 23 Weltcup-Springen ist er auf der Titlis-Schanze bereits abgehoben. Die beiden einzigen Top-10-Resultate stammen aus dem vergangenen Winter mit einem 6. und 8. Rang. «Es wäre fast wie im Märchenbuch, wenn es zuhause mit dem Sieg klappen würde», so Deschwanden. «Es braucht auch ein Quentchen Glück. Ich hoffe, dass mir der Schweizer Windgott wohlgesinnt ist.»
Ammann mit guten Erinnerungen ans Heimspringen
Bislang gab es 4 Schweizer Heimsiege am Fusse des Titlis – gleich 3 davon durch Simon Ammann. Der vierfache Olympiasieger ist auch in diesem Jahr wieder am Start. Der vierte Erfolg ging auf das Konto von Andreas Küttel. Nur zu gerne würde sich Deschwanden auf der Heimschanze in die Siegerliste eintragen lassen.
Aber der Favorit heisst Paschke: Der Vater von 2 kleinen Kindern befindet sich im Flow seines Lebens. Das ist umso erstaunlicher, weil der Spätstarter erst mit 27 Jahren regelmässiges Mitglied des A-Kaders wurde. Davor hatten seine Leistungen nicht einmal mehr für das B-Team gereicht.