Rückblende: Simon Ammanns Freude über Doppel-Gold im Skispringen kannte bei den Olympischen Spielen 2002 in Salt Lake City (USA) keine Grenzen. Mit seinen Triumphen bei seiner 2. Olympia-Teilnahme überraschte der damals 20-Jährige die Sportwelt und sorgte mit seinen Auftritten auf der «Medal Plaza» für Bilder, die sich für immer ins kollektive Sportgedächtnis einbrannten.
20 Jahre später – Ammann krönte sich mittlerweile zum vierfachen Olympiasieger – katapultiert sich der Toggenburger immer noch über den Schanzentisch. Mit den Wettkämpfen in China bestreitet er seine 7. Olympischen Spiele, kein anderer Schweizer Sportler kann so viele Teilnahmen vorweisen.
Ammanns schwierige Saison
Dass sich heuer andere Athleten um die Olympiamedaillen streiten werden, ist Ammann bewusst. Auf seine Träume für die bevorstehenden Wettkämpfe angesprochen, relativiert der Rekord-Teilnehmer: «Ich versuche, nicht verwegen zu träumen – von dort, wo ich jetzt herkomme.»
In der Vorbereitung auf die laufende Saison hatte sich der 40-Jährige beim Training im Windkanal einen Bänderriss am rechten Fuss zugezogen. Der 13. Rang an der Vierschanzentournee in Oberstdorf (GER) ist Ammanns bisheriges Saisonbestresultat.
Auch wenn er die Erwartungen dämpft, freut sich der bereits angereiste und nach eigenen Angaben «top erholte» Toggenburger auf seinen Aufenthalt in China: «Es ist wirklich interessant, was dies bei mir persönlich mit meiner Olympia-Vergangenheit auslöst.» Er wolle sich von diesen Gefühlen tragen lassen und werde «voll loslegen», so Ammann.
Was macht der Wind in Zhangjiakou?
2018, bei den Spielen im südkoreanischen Pyeongchang, herrschten beim Wettkampf auf der Normalschanze widrigste Wetterbedingungen. Wegen starken Windes hatte Ammann minutenlang ausharren müssen, bis er kurz nach Mitternacht endlich die Sprungfreigabe erhielt. Angesichts der Umstände war der 11. Schlussrang respektabel.
Wind ist für einen Aussenseiter gut
Wird der Wind auch auf der Anlage in Zhangjiakou zum Problem, Simon Ammann? «Ich denke nicht, dass dies hier der Fall ist», sagt Ammann und weiss um den möglichen Glücksfaktor: «Wind ist für einen Aussenseiter gut. Es ist mir wichtig, dies in meiner Einstellung dabei zu haben.»
Ammann, Peier und Co. im Einsatz
Schon bald gilt es für Ammann, Killian Peier und die weiteren Schweizer Skispringer ernst. Am Sonntag, 6. Februar, wird auf der Normalschanze um die Medaillen gesprungen. Sechs Tage später folgt der Wettkampf auf der Grossschanze, worauf die Skisprung-Wettkämpfe am 14. Februar mit dem Teamwettbewerb zu Ende gehen.