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Vor 10 Jahren Weltmeister Als Küttel die Gunst der Stunde nutzte

Vor genau 10 Jahren wurde Andreas Küttel in Liberec Weltmeister von der Grossschanze.

Nein, ganz aus dem Nichts war der Weltmeister-Titel für Andreas Küttel nicht gekommen. Immerhin hatte er zu diesem Zeitpunkt bereits 5 Weltcupspringen gewonnen. Und im Gesamtweltcup hatte er zuvor die Plätze 3, 5 und 7 belegt und gehörte auch an der WM im tschechischen Liberec zur Weltspitze.

Aber überraschend war der Triumph allemal. Denn auf dem Podest war der Einsiedler in jenem WM-Winter noch nicht gestanden. So sollte an diesem stürmischen, von Wetterkapriolen durchzogenen 27. Februar 2009 die grosse Stunde von Küttel schlagen.

Wettergott macht Küttel zum König

Mit einem Satz auf 133,5 Meter hatte Küttel die Führung im 1. Durchgang übernommen. Sein Vorsprung auf den zweitplatzierten Deutschen Martin Schmitt (133 Meter) betrug gerade mal 0,4 Punkte.

Und nicht nur die knappe Differenz sollte als Belastungsprobe für die Nerven dienen. Im Finaldurchgang setzte plötzlich starker Schneefall ein, worauf sich die Jury gezwungen sah, den Wettkampf zu unterbrechen. Dabei standen nur noch 11 Athleten oben.

Beim Neustart musste der Final erneut unterbrochen werden. Dieses Mal hatte erst die Hälfte der Athleten den 2. Sprung absolviert. Schliesslich musste die Jury kapitulieren. In die Wertung kam somit nur der 1. Durchgang.

Andreas Küttel bei der Medaillen-Zeremonie in Liberec 2009.
Legende: Eruption der Emotionen Andreas Küttel bei der Medaillen-Zeremonie in Liberec 2009. Keystone

Ammann als erster Gratulant

Unvergessen, wie Simon Ammann Küttel nach dessen Überraschungscoup als erster Gratulant ansprang. Letzterer wusste noch gar nicht, wie ihm geschah. Es sollte dies der grösste Erfolg in der Karriere von Küttel bedeuten.

2011 beendete Küttel seine Karriere. Mittlerweile ist er bei Swiss-Ski als Trainer und bei SRF als Skispring-Experte tätig.

Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 23.02.2019, 14:15 Uhr

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