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Vor seiner 28. Weltcup-Saison Der nimmermüde Herr Ammann will's nochmal wissen

Später Trainingsstart, Skiwechsel, vorsichtiger Optimismus: Der Toggenburger blickt auf eine Saison mit Fragezeichen voraus.

Auch wenn das Feuer noch in ihm lodert – von «Euphorie» will Simon Ammann in der Vorbereitung auf seine 28. (!) Weltcupsaison nicht sprechen. Er wolle es gezielt «sachlich» angehen, erzählt der 43-Jährige. Denn auch wenn sein Mass an Routine schier unendlich scheint, gibt es auch vor dieser Saison Unwägbarkeiten. Verstärkt wurden diese dadurch, dass Ammann im Frühling die erste Trainingsphase wegen Uni-Prüfungen verpasste.

Es folgten umfassende Materialtests mit dem Resultat, dass der Toggenburger wieder wie zuletzt 2019 mit Ski von Slatnar und nicht Fischer springt. Seine Begründung: Sein Sprung lebe vom «intuitiven Vorwärtsdrang nach dem Absprung». Der Fischer-Ski pendle länger nach, was sich bei ihm negativ auswirke. Eine diffizile Sache. Auch von den Feineinstellungen her ist die Entwicklung noch nicht abgeschlossen.

In der Teamhierarchie sieht sich der Altstar «zwischen 3 und 4. Wir hatten laufend Sommerwettkämpfe, so wussten wir immer, wo wir stehen.» Es sei «ein Fight mit den Jungen», der Ammann zwischenzeitlich nur noch auf die dritthöchste Stufe zurückwarf. Folglich haben sich die Ziele und Erwartungen etwas angepasst. «Für mich wär ein Top-10-Ergebnis sehr gut. Mit dem aktuellen Level sind die Top 20 sicher möglich.» Sei dies einmal erreicht, könne die Erleichterung vieles auslösen. Ihm bleibe ja zudem noch Zeit. Saisonstart ist Ende November in Lillehammer.

Bei aller Sachlichkeit gibt es laut Ammann durchaus Anlass zur Hoffnung auf gute Resultate. Er beobachte «sehr spannende Ansätze im Flug». Dank höherer Effizienz am Schanzentisch wolle er mit den Jungen mithalten. Ziel: Eine «satte Position» finden, die dem Sprung viel Energie mitgibt.

2026 zum olympischen Rekord?

2026 stehen die Olympischen Winterspiele in Mailand/Cortina auf dem Programm. Ammann könnte mit der 8. Teilnahme im Zeichen der fünf Ringe den Winterspiel-Rekord von Claudia Pechstein und Noriaki Kasai egalisieren. Ein Ziel? Nein, betont Ammann. «Für mich ist das zu weit weg. Erst will ich die Selektion für die WM in Trondheim schaffen und nicht weiter darüber hinausschauen.»

SRF zwei, Sportflash, 1.10.24, 20 Uhr ; 

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