Erstmals überhaupt findet am Samstag ein Weltcuprennen der Alpin-Snowboarderinnen und -Snowboarder in Davos statt. Besonders für Ladina Jenny und Dario Caviezel wird dieser Parallel-Slalom doppelt speziell: Zum einen wegen der Heim-Atmosphäre und zum anderen, weil das ganze Rennen eine Familienangelegenheit ist.
Bruder Nicola Caviezel sowie beide Väter der liierten Snowboard-Profis sind Teil des OKs, organisierten schon lange und schaufeln nun auch auf der Piste. «Ich träume bereits seit Jahren von diesem Weltcup», sagt Nicola Caviezel. Er war die treibende Kraft hinter der Premiere und überzeugte seine Familienmitglieder schliesslich von seiner Idee.
«Ich habe meinen Vater ein bisschen überredet», erzählt er. Er sei ein grosser Sport-Fan, begleite Bruder Dario natürlich seit der Kindheit und findet, dass die Sportler «diese Bühne verdient» haben. Im OK ist er fürs Marketing und Event-Management verantwortlich, Vater Martin Caviezel amtet als OK-Präsident und Jennys Vater Caspar hat die Finanzen unter sich.
Im Unterbewusstsein will man sicher performen, weil man weiss, dass sie so viel gearbeitet haben.
Ein Riesen-Aufwand für die Liebsten von Dario Caviezel und Ladina Jenny. Nur zu gerne würden sie für ihre Familien am Samstag am Bolgenhang mitten im Zentrum ein starkes Resultat abliefern. «Sie würden sich sicher enorm freuen», sagt Caviezel. Partnerin Jenny ergänzt: «Im Unterbewusstsein will man sicher performen, weil man weiss, dass sie so viel gearbeitet haben. Aber ich nehme es letztlich wie jedes Rennen und gebe Vollgas.»
Nach den beiden Parallel-Riesenslaloms in Italien findet in Graubünden der 1. Parallel-Slalom der Saison statt. Auf einen Podestplatz wartet das Schweizer Team bis anhin noch. «Ein starkes Ergebnis wäre natürlich das Tüpfelchen auf dem i. Aber das ist überhaupt nicht das primäre Ziel oder Anforderung dieses Events», sagt Nicola Caviezel.
Noch macht den Organisatoren und Helfenden – darunter finden sich auch Angehörige von anderen Schweizer Profis – der viele Neuschnee in Davos zu schaffen. Bis Samstagmorgen soll die Piste dank noch mehr Familien-Power aber bereit sein.