Im letzten Oktober hat Jan Scherrer die Snowboard-Szene mit einem neuen Trick verblüfft. In der Halfpipe stand er einen «Switch Alley-Oop Double Rodeo 1080 Indy to Nose» – wohl eine Weltpremiere, die auch bei der Konkurrenz entsprechend Beachtung fand, wie der Toggenburger im Skype-Interview mit SRF erzählt.
«Jeder Fahrer hat den Trick gesehen, und jeder hat sich danach bei mir gemeldet. Es haben sich alle gefreut, dass ich ihn gestanden habe, weil es halt etwas völlig Neues ist», so der 26-Jährige.
Während Scherrer seither weiter am Trick gefeilt hat, begleitete ihn stets die gleiche Frage: «Alle wollen wissen, ob ich den Trick an den Laax Open zeige.» An dieser Stelle sei die Nachfrage erlaubt; wird er? «Ich lasse diese Frage gerne offen. Klar habe ich Pläne, was ich im Final zeigen will, aber es kommt immer auch darauf an, was die Konkurrenz zeigt», erklärt Scherrer.
Dreimal Vierter ist genug
Was die Konkurrenz an den Laax Open zeigen wird, ist so etwas wie die grosse Unbekannte. Coronabedingt haben die Snowboarder seit 10 Monaten keinen Wettkampf mehr absolviert. «Man weiss nicht, was die Amerikaner oder Japaner in dieser Zeit trainiert haben», sagt Scherrer vor dem ersten Wettkampf des Winters am Crap Sogn Gion.
Konkurrenz hin oder her, Scherrer weiss, was er kann. Und macht keinen Hehl daraus, nach drei 4. Plätzen beim Heim-Event endlich das Treppchen erklimmen zu wollen. Er verfüge auch ohne den neuen Trick über ein grosses Repertoire mit einigen noch nicht gezeigten Kombinationen. «Das Podest sollte auch ohne den neuen Trick möglich sein. Zum Gewinnen bräuchte ich ihn wohl», sagt Scherrer zur Ausgangslage.
Der Toggenburger macht sich selber einen «enormen Druck», wie er sagt. Nicht nur, weil er aufs Podest will. Auch, weil es nach dem Auftakt im Bündnerland direkt weiter an die renommierten X-Games in Aspen geht. Danach ist der Kalender der Snowboarder wieder offen.