Während seiner Karriere hatte Nevin Galmarini vier Faktoren bestimmt, von denen er einen möglichen Rücktritt abhängig machte. Neben dem sportlichen Erfolg, sollten auch die Freude, das Umfeld und die Gesundheit gegeben sein. Obwohl seine Rückenprobleme schon vor 4 Jahren zu Rücktrittsgedanken geführt hatten, war nun ein anderer Grund ausschlaggebend für den endgültigen Entscheid, einen Schlussstrich unter die Snowboard-Karriere zu ziehen.
«Ich habe dem inneren Drang nachgegeben, etwas Neues erlernen und erleben zu wollen.» Schon während seiner Laufbahn als Profi-Snowboarder hat sich Galmarini, der einen Masterabschluss besitzt, auf die Zeit danach vorbereitet. Wie es genau weitergehen wird, weiss der 35-Jährige indes noch nicht. «Aber es wird spannend, was in den nächsten Wochen passieren wird.»
Heimrennen als Highlight
Den auf dem Papier grössten Erfolg feierte Galmarini am 24. Februar 2018, als er im Parallel-Riesenslalom Olympiagold gewann. Müsste der Bündner aber ein emotionales Highlight der Karriere wählen, fällt seine Wahl auf das Heimrennen in Scuol, das rund zwei Wochen nach seinem Olympiasieg Premiere im Weltcup feierte. «Zuhause auf das Podest zu fahren und den Olympia- und Gesamtweltcup-Sieg im Weltcup mit Familie und Freunden zu feiern, war unglaublich.»
Wie fest Galmarini das Rennen in der Bündner Heimat am Herzen lag, zeigt sich in der Tatsache, dass er noch immer ein wenig damit hadert, den Wettkampf in diesem Jahr coronabedingt verpasst zu haben. Von fünf Heimrennen sei er nur bei zwei am Start gewesen. «Das ist extrem schade, denn ich habe der Region extrem viel zu verdanken.»
Snowboarden wird auch in Zukunft eine grosse Rolle in Galmarinis Alltag einnehmen: «Snowboarden ist mein Leben und wird immer ein Teil davon bleiben.» Nach den Weltcuphängen will der Vater von Zwillingen aber vermehrt abseits der markierten Pisten unterwegs sein. «Ich will dort fahren, wo es keine Leute hat. Dafür war zuvor nie Zeit.»