Ein Unfall bei einem Berglauf stellte das Leben von Heinz Frei im Sommer 1978 schlagartig auf den Kopf. Seit seinem 20. Lebensjahr sind zwei Drittel seines Körpers gelähmt. Seiner Begeisterung für den Sport und der Lebensfreude konnte der schwere Schicksalsschlag aber nichts anhaben.
Der gelernte Vermessungszeichner tüftelte an einem Rennrollstuhl und gewann damit 1984 den ersten je bei Paralympischen Spielen ausgetragenen Marathon. Es war der Beginn einer unvergleichlichen Entdeckungsreise.
Er hält nicht nur den Marathon-Weltrekord
Von 15 Paralympics brachte Heinz Frei 15 Goldmedaillen zurück. Er schaffte es, in der Geschichte des bedeutendsten Behindertensport-Anlasses in 3 verschiedenen Sportarten zu triumphieren: in leichtathletischen Disziplinen, im Langlaufschlitten und mit dem Handbike. 14 Weltmeistertitel und mehr als 100 Marathonsiege zieren heute sein eindrückliches Palmares. Sein 1999 im japanischen Oita aufgestellter Weltrekord über die 42,195 km hat noch immer Bestand.
Für seine aussergewöhnlichen sportlichen Leistungen wurde Frei zwischen 1987 und 2009 im Rahmen der «Sports Awards» 10 Mal als Behindertensportler des Jahres ausgezeichnet – das bedeutet über alle Kategorien gesehen Rekord.
Was der sympathische Solothurner durch den Sport bekommen hat, gibt er heute an andere weiter. Sei es durch seine Arbeit am Schweizer Paraplegiker-Zentrum in Nottwil oder als Referent, der seine Geschichten und Erfahrungen teilt. Angetrieben von der Freude an der Bewegung und den Emotionen, die der Sport in ihm auslösen, ist der zweifache Familienvater auch im Alter von 62 Jahren noch topfit. Im nächsten Jahr will Heinz Frei in Tokio seine 10. Sommer-Paralympics in Angriff nehmen.