Mit Superlativen sollte man vorsichtig sein. Mit dieser liegt man jedoch mit Garantie nicht falsch: Roger Federer ist der beste Sportler, den die Schweiz je gehabt hat. Die Liste seiner Meilensteine würde allein ein Buch füllen. Fünfmal – und damit so oft wie kein anderer – war er Laureus Weltsportler des Jahres, beim prestigeträchtigsten Turnier in Wimbledon ist er mit acht Triumphen der Rekordsieger. Mit diesen Erfolgen würde man auch in der Sport-Grossmacht USA zuoberst im Pantheon sitzen. Doch Federer trug die Fahne der Schweiz in die weite Welt hinaus.
Im Gegensatz zum sprichwörtlichen Propheten wurden die Leistungen des 41-jährigen Baslers auch in der Heimat gebührend gewürdigt. Mit sieben Einzel-Awards ist Federer natürlich der meistdekorierte Sportler des Jahres. Dazu kommen zwei Auszeichnungen in der Kategorie Team – 2008 für den Doppel-Olympiasieg mit Stan Wawrinka und 2014 für den Triumph im Davis Cup – sowie bei den «Sports Awards» 2020, als die traditionelle Sportlerwahl der Corona-Pandemie zum Opfer fiel, die Ehrung als bester Schweizer Sportler aus 70 Jahren.
Liebling der Sportwelt
Federer repräsentiert aber mehr als Zahlen und Rekorde. Er verzauberte die Sportfans und selbst solche, die sonst nicht viel mit Tennis anfangen können, mit seiner Eleganz, seinem tadellosen Auftreten und seiner stets freundlichen Art. Er nahm sich viel Zeit für seine Fans, wurde von den Lesern der ATP-Website von 2003 bis 2020 sagenhafte 18 Mal in Folge als «Fan Favorite» gewählt und von seinen Konkurrenten 13 Mal als fairster Spieler ausgezeichnet.
Da ist es nur logisch, dass er auch in der Schweiz noch einmal für seine herausragende Karriere gewürdigt wird.