Eigentlich hätte Marcel Hug seinen silbernen Helm längst gegen einen goldenen tauschen müssen. Der Weltbehindertensportler von 2017, auch bekannt als «Silver Bullet», hat in diesem Sommer seine ohnehin schon beeindruckende Karriere weiter vergoldet. Insgesamt stand Hug an den Paralympics in Tokio 7 Mal am Start, gewann alle Vorläufe und holte über 800, 1500 und 5000 Meter sowie im Marathon Gold – einmal sogar in Weltrekordzeit.
Für den Erfolg hatte Hug nichts dem Zufall überlassen. Zwei goldene, vier silberne und zwei bronzene Auszeichnungen an Paralympischen Spielen waren ihm noch nicht genug. Im Wissen, dass seit seinen beiden Paralympics-Siegen 2016 in Rio die internationale Leistungsdichte weiter gestiegen war, feilte der mit einem offenen Rücken (Spina bifida) geborene Thurgauer weiter an der Perfektion.
Mit dem Ziel, den schnellsten Rollstuhl der Welt zu entwickeln, tat er sich mit dem Sauber-Rennstall aus Hinwil zusammen und profitierte dabei auch von der Expertise aus der Formel 1. Entstanden ist nach unzähligen Stunden Arbeit ein Hightech-Gefährt aus Vollkarbon, das nicht nur die Schläge besser abfedert und den Energieverlust vermindert, sondern auch bezüglich Aerodynamik ein echter Trumpf ist.
Mit seinen Siegen in den Städte-Marathons von Berlin, London und Boston stellte Hug auch im Herbst mehrfach seine Klasse als Ausdauer-Athlet unter Beweis. Dazu kamen in diesem Jahr die EM-Titel Nummer 12, 13 und 14 auf der Bahn. Was Hug 2021 anpackte, wurde zu Gold.