Das Lob kann nicht grösser sein und es kommt von allen möglichen Seiten – von Trainern, Teamkollegen, Konkurrenten und Journalisten: Nino Schurter sei der Roger Federer des Mountainbike-Sports, ist seit geraumer Zeit zu hören und zu lesen.
Tatsächlich gibt es einige Parallelen zwischen dem Tennis-Maestro und dem Mountainbike-Dominator. Auf Nino Schurter ist Verlass; er prägt die Cross-Country-Szene seit bald 10 Jahren massgeblich.
Titel-Hamster und Seriensieger
Zum 6. Mal gewann der 32-jährige Bündner 2018 den Gesamtweltcup, zum 4. Mal in Folge wurde er in diesem Jahr Weltmeister. Der insgesamt 7. WM-Titel war sein schönster. Er gewann ihn in Lenzerheide, keine 30 Minuten von seiner Haustür in Chur entfernt, vor Schweizer Publikum und Rekordkulisse.
Der Heimsieg war das nächste Meisterstück des Perfektionisten. Noch nie war der Rummel um seine Person vor einem Wettkampf derart gross wie vor der diesjährigen WM. Freunde, Bekannte, Fans, Sponsoren und Journalisten – viele Leute wollten etwas vom Lokalmatador, der sich auf bestem Weg befindet, den zurückgetretenen Franzosen Julien Absalon als erfolgreichsten Mountainbiker abzulösen.
Perfektes Rennen vor Heimkulisse
Der Olympiasieger von 2016 meisterte auch diese Herausforderung so, wie er es meist in seiner Karriere getan hat. Mit perfekter Planung, minutiöser Vorbereitung und feinem Gespür für das richtige Mass in allen Belangen vor dem Wettkampf. Und mit einem perfekten Rennen unter maximalem Druck.
Der Italiener Gerhard Kerschbaumer, der Zweitbeste im WM-Rennen, konnte das Tempo am längsten mitgehen. Schliesslich triumphierte Schurter gleichwohl solo. Besonders süss war der Erfolg auch deshalb, weil Schurter im Ziel seine Tochter Lisa in die Arme nehmen konnte.
Sendebezug: Credit Suisse Sports Awards, SRF 1, 09.12.18, 20:10 Uhr