Benjamin Weger schaffte in der vergangenen Weltcup-Saison den Durchbruch und stieg dank 3 Podestplätzen zur Leitfigur im Schweizer Biathlonsport auf. In Hochfilzen (Ö) fehlte dem Walliser nur wenig zum 1. Sieg auf Weltcup-Stufe. In der Verfolgung kam er erstmals als Leader zum letzten Schiessen, traf alle 5 Scheiben und ging als Führender in die Schlussrunde. Am Schluss fehlten ihm nur 4,9 Sekunden zum Sieg.
Zugpferd im Schweizer Biathlonsport
Der Hoffnungsträger aus dem Obergoms ist dabei, sich in seiner Sportart zu einem ähnlichen Zugpferd zu entwickeln wie Simon Ammann oder Dario Cologna in ihren Domänen. Weger stammt aus jener ersten Generation von Schweizer Biathleten, die nicht als Späteinsteiger vom Langlauf dazugestossen sind.
Nach den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver entschied Weger, der an der Sportmittelschule Brig das Handelsdiplom gemacht hat, sein Bankpraktikum abzubrechen und voll auf die Karte Biathlon zu setzen, statt die kaufmännische Berufsmatura anzustreben.
Bester Schweizer Biathlet
«Es brauchte viele Diskussionen, weil andere dachten, ich müsste doch auf Nummer sicher gehen – so wie der Schweizer halt allgemein denkt», erinnert sich Weger. Er setzte sich über die Bedenken hinweg und zog nach Realp, wo die Biathleten ihre Trainingsbasis haben. Nun ist Weger mit erst 23 Jahren der beste Biathlet, den die Schweiz je hervorgebracht hat. Experten attestieren ihm eine hohe Trainingsintelligenz und ein überaus gutes Körpergefühl.
Medaillenkandidat in Sotschi?
Wegen Medaillenkandidat Weger berichtete das Schweizer Fernsehen aus dem bayerischen Ruhpolding erstmals live von Biathlon-Weltmeisterschaften. Sollte er sich so weiterentwickeln wie bis anhin und von schweren Verletzungen verschont bleiben, wird Weger gemäss Disziplinenchef Markus Regli 2014 an den Olympischen Spielen in Sotschi um Medaillen laufen.