Zwei Jahre nach der Geburt ihrer Tochter Elin durfte sich Edith-Wolf Hunkeler zum zweiten Mal in ihrer Karriere eine Goldmedaille an Paralympics umhängen lassen. Nach ihrem Triumph im Marathon in Peking 2008 gewann die 40-Jährige aus Dagmersellen in London Gold über 5000 m.
Die Freude über diese Auszeichnung war besonders gross, denn Paralympics-Gold in einem Stadionrennen hatte der Rollstuhl-Athletin in ihrem eindrücklichen Palmarès noch gefehlt. Angetrieben von 70’000 Zuschauern holte Wolf-Hunkeler nach einer taktischen Meisterleistung bislang Versäumtes nach.
Erfolgreichste Schweizerin in London
Dank drei weiteren Medaillen – Silber über 800 m und 1500 m sowie Bronze über 400 m – krönte sich Wolf-Hunkeler zur erfolgreichsten Schweizerin an den diesjährigen Paralympics. Der Erfolg der seit einem Autounfall 1994 querschnittgelähmten Sportlerin ist keineswegs eine Selbstverständlichkeit. Im Vorfeld der Spiele in London schlug sich Wolf-Hunkeler mit Verletzungen herum. Erstmals galt es für sie zudem, vor und während den Paralympics die Rollen als Mutter, Ehefrau und Spitzensportlerin unter einen Hut zu bringen.
Rückkehr an die Weltspitze
Wolf-Hunkeler hat nach der Geburt auch dank der Hilfe von Ehemann Mark Wolf die Rückkehr an die Weltspitze geschafft. Die Luzernerin, die bereits zweimal den Boston-Marathon gewonnen hat, beschreibt sich als Familienmensch und bezeichnete ihre dritte Teilnahme an Paralympischen Spielen als «Familienprojekt».
Perfekt war ihr Glück deshalb am 2. September, als sie nach dem Gewinn der Goldmedaille über 5000 m Töchterchen Elin und Ehemann Mark in die Arme schliessen durfte. «Sie geben mir Kraft, um weitere Ziele zu erreichen», sagte die nunmehr siebenfache Behindertensportlerin des Jahres.