Edmund Telser geniesst den Ruf, ein Medaillenschmied zu sein. Sowohl der historische Dreifach-Triumph der Schweizer Mountainbikerinnen an den Sommerspielen als auch die Silbermedaille im olympischen Zeitfahren durch Marlen Reusser fussten auf der Arbeit des 47-jährigen Südtirolers, den alle «Edi» nennen.
Seit 2013 ist Telser als Frauen-Nationaltrainer bei Swiss Cycling tätig. Zunächst war er ausschliesslich für den Bereich Mountainbike zuständig, seit mittlerweile fünf Jahren zeichnet er auch für den Radsport auf der Strasse verantwortlich. Er half mit, die Strukturen im Verband kontinuierlich zu verbessern, und baute ein schlagkräftiges Rad-Team auf. Unter seinen Fittichen wurde etwa Jolanda Neff zum grossen Star.
Die mehrfache Gesamtweltcup-Siegerin sagte nach ihrem Olympiasieg, Telser habe sie und ihre Teamkolleginnen Sina Frei und Linda Indergand auf ein «komplett neues Level» gebracht. Mit dieser Meinung ist Neff nicht allein. Reusser, die als Quereinsteigerin auf der Strasse mittlerweile zur mehrfachen WM- und EM-Medaillengewinnerin aufgestiegen ist, hebt seine Geduld heraus, «und dass er immer an unsere Stärken glaubt».
Keine Frage, Telser ist ein absoluter Fachmann. Er versteht es ausgezeichnet, auf die Athletinnen einzugehen. Sein Gespür für die richtige Balance im Trainingsalltag, seine Antizipationskunst und seine unermüdliche Leidenschaft für den Sport – all das zeichnet ihn aus. Dabei verfolgt er seine Projekte stets mit letzter Konsequenz und betont, dass hinter all den Erfolgen ein ganzes Team steht. Für die Schweizer Radsport-Frauen ist Edmund Telser ein echter Glücksfall.
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