«Jeder weiss hier, was er zu tun hat», heisst es auf dem Trainingsgelände von Union Berlin. «Fischer treibt uns jeden Tag ans Limit», erklärt ein Spieler. Seit Monaten versucht man nicht nur in Berlin, eine Antwort auf die brennendste Frage rund um den Klub aus dem Ortsteil Köpenick zu finden: Wie hat Urs Fischer dieses Wunder vollbracht?
Der in Zürich-Affoltern aufgewachsene Fischer hat Union Berlin in die Bundesliga gebracht, für den Europacup qualifiziert und zuletzt zwischenzeitlich an Bayern München und allen anderen Grossklubs vorbei an die Spitze der Meisterschaft geführt. Die Beziehung zwischen dem 56-Jährigen und dem Klub ist nicht nur eine Erfolgs-, sondern eine Liebesgeschichte. Fischer hat auch dank seiner bescheidenen, direkten Art in viereinhalb Jahren Kultstatus erreicht.
Fans fordern ein Fischer-Denkmal
Immer noch ist Fischer in Zürich-Affoltern daheim, wenn er in der Schweiz ist. Er trifft sich noch mit Freunden aus seiner Jugendzeit und wenn er abschalten will, geht er gern fischen. Bodenständig trotz Höhenflug: Der ehemalige Verteidiger mit über 500 Einsätzen in der Schweizer Liga war als Trainer überall erfolgreich, ob in Zürich, Thun oder Basel, wo er den FCB zu zwei Meistertiteln und einem Cupsieg führte. Seit 2018 ist er bei Union und mittlerweile der Coach mit den zweitmeisten Spielen in der Klubgeschichte.
Ein Denkmal, wie von vielen Fans gefordert, hat Fischer in Deutschlands Hauptstadt noch nicht. Aber im Tierpark der Stadt schon einen Namensvetter: Seit einem Jahr gibt es dort einen roten Panda, der nach ihm benannt ist.