9 Jahre ist es her, seit Daniela Ryf erstmals den Ironman Hawaii bestritten hat. Am Samstag wird sie das legendäre Rennen mit 3,86 km Schwimmen im Pazifik, 180 km auf dem Rad entlang der Kona- und Kohala-Küste sowie dem abschliessenden Marathon über 42,195 km zum letzten Mal bestreiten.
Die nächste Ironman-WM der Frauen findet erst 2025 wieder auf Hawaii statt. Im kommenden Jahr wird der Wettkampf in Nizza ausgetragen. Dass sie in einem Jahr in Frankreich am Start steht, kann sich Ryf gut vorstellen. Nach Hawaii wird die Solothurnerin aber «ziemlich sicher» nicht mehr zurückkehren – zumindest als Profi-Triathletin.
Erst Weltrekord, dann Corona-Rückschlag
Ryf weilt bereits seit gut zwei Wochen in Kona. Zu wissen, dass es wohl ihr letzter Wettkampf auf der Pazifik-Insel ist, mache es schon speziell. «Ich bin extra etwas früher angereist, um noch etwas mehr Zeit auf der Insel zu haben», erzählt die 36-Jährige.
Die Vorbereitung der 5-fachen Hawaii-Siegerin ist alles andere als optimal verlaufen. Im August zog sich Ryf eine Corona-Erkrankung zu, mit der sie ziemlich zu kämpfen hatte. Eine hartnäckige Infektion der Lunge und Schmerzen beim Atmen zwangen sie zur Anpassung des Trainings.
«Jetzt geht es mir viel besser, ich fühle mich super gesund», sagt Ryf. Auch das Problem mit der Lunge sei kein Thema mehr. Eine Restunsicherheit bleibt allerdings. «Wir werden sehen, ob das Training nicht doch darunter gelitten hat. Ich hoffe nicht.»
Zu was Ryf fähig ist, wenn am Tag X alles passt, hat sie in diesem Jahr bereits eindrücklich bewiesen. An der Challenge Roth stellte sie in 8:08:21 Stunden einen Weltrekord auf und erreichte damit eines ihrer ganz grossen persönlichen Ziele. Nimmt das in Hawaii etwas Druck von ihren Schultern?
«Die Saison an sich ist gerettet, egal was passiert», sagt sie. Gleichzeitig sei sie in Hawaii, um vorne mitzumischen. «Was vor 3 Monaten war, spielt an diesem Tag keine Rolle mehr.»