- Nicola Spirig tritt nach der Saison 2022 im Alter von 40 Jahren zurück.
- Das Palmarès der Triathletin ist mit 2 Olympiamedaillen, 7 EM-Einzel-Titeln und mehreren WM-Medaillen reich geschmückt.
- Im Juni dieses Jahres will sie mit dem «Sub8»-Projekt einen finalen Höhepunkt schaffen.
Eine letzte sportliche Herausforderung hat Nicola Spirig auf ihrer «To-do»-Liste. Beim «Sub8»-Projekt versucht sie, Anfang Juni bei idealen Streckenbedingungen sowie der Hilfe eines Teams von 10 Pacemaker:innen einen Ironman unter acht Stunden zu bestreiten. Zwei Männer wollen sogar die 7-Stunden-Marke knacken.
Es handelt sich dabei um einen nicht anerkannten Weltrekordversuch, vergleichbar mit dem Projekt von Eliud Kipchoge. Der Kenianer absolvierte die Marathondistanz im Herbst 2019 unter der 2-Stunden-Grenze.
Rückschlag auf dem Rad
Auf dem Weg zu ihrem letzten grossen Ziel stürzte die Zürcherin vor wenigen Wochen. Ende Februar brach sie bei einer Radausfahrt mehrere Rippen und das Schlüsselbein, das operiert werden musste.
«Das wirft mich im Fahrplan gewaltig zurück. Aber ich schaue nach vorne und werde alles tun, so fit wie möglich am Start zu stehen», betont Spirig. Ihre herausragende Laufbahn war zuletzt immer wieder von gesundheitlichen Rückschlagen durchkreuzt worden. So etwa hatte sie vor Olympia 2016 eine schwere Handverletzung erlitten, auch der Weg nach Tokio im Sommer 2021 war steinig.
Alles nach 2016 war Zugabe
Bereits nach der Saison hatte Spirig intensive Rücktrittsgedanken gehegt. In der Nachbetrachtung sei sie aber froh, weiter gemacht zu haben, beteuert die mittlerweile 40-Jährige. Sie hätte nicht einmal zu träumen gewagt, ihre Karriere so lange auf so hohem Niveau fortsetzen zu können. «Ich bin unendlich dankbar, so viel Schönes erlebt zu haben.»
Allmählich aber ist für sie die Zeit reif, um in ihrem Leben ein neues Kapitel aufzuschlagen. «Für mich und meine Familie ist der ideale Zeitpunkt für den Rücktritt gekommen», führt Spirig aus. Nebst den «Sub8»-Plänen mit Fokus auf der Langdistanz will die Olympiasiegerin von 2012 heuer noch weitere letzte Rennen bestreiten. Der genaue Wettkampfplan ist aber noch nicht ausgearbeitet.