- Triathletin Daniela Ryf beendet im Alter von 37 Jahren ihre erfolgreiche Karriere per sofort.
- Die Solothurnerin gewann 10 Weltmeistertitel, 4 Mal davon beim legendären Ironman Hawaii.
- Ryf wollte ursprünglich Ende Saison aufhören, eine Verletzung machte den verfrühten Abschied nun unumgänglich.
Daniela Ryf hat ihren sofortigen Rücktritt vom Spitzensport verkündet. Ihre Ärzte hätten eine schmerzhafte Entzündung am unteren Ende der Wirbelsäule festgestellt. «Wir haben alles versucht, aber keine Behandlung hat geholfen. Es ist Zeit, die Zeichen meines Körpers zu respektieren», so die Solothurnerin.
Ryf hatte den Rücktritt auf Ende Saison schon im März publik gemacht. Sie gewann 2022 ihren 10. WM-Titel und stellte im Juni 2023 beim Klassiker in Roth (GER) in 8:08:21 Stunden eine Weltbestzeit über die Ironman-Distanz auf. Diese hatte seit 2011 Bestand gehabt, ehe Anne Haug (GER) sie in diesem Jahr ablöste.
Ich bin dankbar dafür, was ich über die Jahre erreicht habe und die unglaublichen Leistungen, die mein Körper erbracht hat.
Mit dem Wissen, alles versucht zu haben, könne sie mit der Entscheidung leben. «Ich bin dankbar dafür, was ich über die Jahre erreicht habe und die unglaublichen Leistungen, die mein Körper erbracht hat», so Ryf im Postingtext zum Karriereende.
Das «Alptraum-Rennen» zum Karriere-Abschluss
Ihren letzten Triathlon bestritt Ryf demnach im April am Ironman Südafrika. Schon am Tag danach sprach sie von einem «Alptraum-Rennen». Sie qualifizierte sich zwar für die WM in Nizza, verletzte sich in diesem Rennen aber am Steissbein. Ryf erklärte dazu an der Medienkonferenz zu ihrem Rücktritt: «Irgendwie habe ich gespürt, dass es nicht gut ist, wenn ich dieses Rennen bestreite. Andererseits bin ich auch schon in Rennen gestiegen, als ich mich halb verletzt fühlte, und dann konnte ich die Probleme gut wegstecken. Ich wollte mich für Nizza qualifizieren.»
Zukunftspläne noch nicht spruchreif
Was bleibt, ist der Blick zurück. «Auch wenn das Ende nicht so ist, wie ich mir das erträumt habe: Ich bin enorm dankbar für alles, was passiert ist und wie es passiert ist. Und auch wenn alle immer sagten: ‹Bei der Daniela Ryf läuft immer alles perfekt und wie am Schnürchen...› Mein Umfeld wusste sehr wohl, dass es immer wieder Rückschläge und mentale Zweifel gegeben hat. Dass ich es immer wieder geschafft habe, alles zu überwinden und über meine Grenzen hinauszugehen, das erfüllt mich mit Stolz.»
Und was bringt die Zukunft für die zehnmalige Weltmeisterin, die auf Hawaii viermal in Serie triumphierte, und zweimalige Sportlerin des Jahres (2015 und 2018) und wohl grösste Triathletin aller Zeiten? Daniela Ryf: «Ich werde mit dem Triathlon verbunden bleiben. Ich werde an der WM in Nizza vor Ort sein, auch wenn ich nicht starten kann. Es gibt Pläne für die Zukunft, auch wenn die noch nicht spruchreif sind. Ich plane für nächstes Jahr auch eine Auszeit, oder besser ein «Sabbatical». Ich habe das grosse Glück, dass ich nicht im Januar einen 100-Prozent-Job annehmen muss, um über die Runden zu kommen. Das erachte ich als enormen Luxus.»