Als Lohn für den Qualifikationssieg konnte sich der HC Rychenberg seinen Gegner in den Playoff-Viertelfinals zurechtlegen. Die Winterthurer entschieden sich für Floorball Thurgau. Eine Wahl, die kaum überraschte, zumal die beiden Direktduelle in der Quali mit 8:0 und 9:2 in überlegener Manier gewonnen werden konnten.
Den Spiess umgedreht
Nun, in den Playoffs werden die Zähler bekanntlich wieder auf Null gesetzt. Das werden sich auch die Spieler und der Staff von Floorball Thurgau auf die Stirn geschrieben haben. Die Ostschweizer, ihrerseits zum Ende der Qualifikation auf Rang 7 platziert, sorgten bei ihrem allerersten Playoff-Spiel in der höchsten Liga sogleich für einen Knall. Nicht weniger als 11 Treffer schenkte Thurgau den auf dem Papier übermächtigen Winterthurern in deren Halle ein und entschied Spiel 1 der Best-of-7-Viertelfinalserie mit 11:6 für sich.
Zwar mussten die Thurgauer in Spiel 2 den Ausgleich in der Serie hinnehmen, eine Woche nach dem 11:6 in Spiel 1 gelang dem Aussenseiter vor eigenem Anhang in Weinfelden aber bereits das nächste «Stängeli», erneut resultierte ein 11:6. Auf Seiten von Rychenberg zog man die Reissleine und feuerte den Trainer.
Eine im Unihockey unkonventionelle Massnahme, die zumindest resultatmässig keine Früchte tragen sollte. Mit zwei Overtime-Siegen in den Spielen 4 und 5 machte Floorball Thurgau den Coup perfekt und löste das Halbfinal-Ticket.
Wer unser Team und unseren Trainer besser kennt, der weiss, dass die Spitze des Bergs noch nicht erreicht ist.
Weg noch lange nicht zu Ende
So überraschend das Weiterkommen der Thurgauer gegen den Quali-Sieger für Aussenstehende kommen mag, intern zweifelte niemand am Erfolg. «Wir fühlen uns nicht wie Underdogs. Wir fokussieren uns einzig auf das, was auf dem Feld passiert. Und da zeigen wir gerade, was wir können», sagt Trainer Jukka Ruotsalainen.
Seit der finnische Trainer 2019 zu den Ostschweizern stiess, geht es mit Thurgau noch steiler berghoch als zuvor. Nachdem das Team in den Saisons 2019/20 und 2020/21 von der Corona-Pandemie ausgebremst worden war, schaffte Floorball Thurgau in der Spielzeit 2021/22 erstmals den Aufstieg in die Nationalliga A.
Bereits im zweiten Jahr im Oberhaus steht der Thurgauer Klub im Playoff-Halbfinal. Auf welchen Gegner Floorball Thurgau dort trifft, ist noch nicht bekannt. Alle anderen drei Viertelfinal-Serien sind noch im Gange. Das Selbstvertrauen der Thurgauer ist aktuell aber ohnehin so gross, dass es keine Rolle spielt, wer auf der Gegenseite steht: «Wer unser Team und unseren Trainer besser kennt, der weiss, dass die Spitze des Bergs noch nicht erreicht ist. Es geht noch weiter», verspricht Captain Silas Fitzi.