Was in anderen Mannschaftssportarten wie Fussball oder auch Eishockey unvorstellbar erscheint, ist im Unihockey möglich. Zumindest ist es das für Sascha Rhyner. Der Zürcher trainiert einerseits das Männer-NLA-Team von Zug United. Gleichzeitig ist Rhyner aber auch Headcoach der tschechischen Frauen-Nationalmannschaft. Und ja, nebenbei arbeitet er auch noch bei einer Kommunikationsagentur in Zürich.
Für 8 Tage ganz tschechisch
Seine Aufgaben am Bürotisch müssen derzeit andere erledigen. Rhyner steckt auf dem Kerenzerberg mitten in der WM-Vorbereitung mit Tschechien. Am Sonntag in Neuenburg gilt es gegen Lettland ernst. Zum Job als ausländischer Nationaltrainer kam Rhyner Ende 2017: «Ich war noch U19-Coach in der Schweiz, als die Tschechen auf mich zukamen. Zuerst war ich Assistent, nach der WM 2017 wurde ich Headcoach», erzählt der Zürcher.
Die Aufgaben als tschechischer Nationaltrainer würden sich nicht gross von jenen als Klubcoach unterscheiden. Einzig die Kommunikation mit den Spielerinnen sei manchmal herausfordernd: «Die Sprache macht mir schon etwas einen Knopf in die Zunge», sagt Rhyner.
Eine Medaille als Ziel
Um seine Schützlinge in ihren Klubs zu beobachten, reist Rhyner im Durchschnitt einmal pro Monat in die tschechische Hauptstadt Prag. Die Spiele kann er sich jedoch auch von zuhause aus im Livestream anschauen.
Das Ziel von Rhyner und Tschechien ist wie eigentlich immer der Gewinn einer WM-Medaille. Die Tschechinnen gehören zusammen mit Schweden, Finnland und der Schweiz zu den Top 4 des Frauen-Unihockeys. Eine dieser 4 Nationen wird also leer ausgehen: «Es ist wie das Spiel ‹Reise nach Jerusalem›: Es gibt 3 Stühle und 4 Personen, die rund herum tanzen. Jeder muss schauen, dass er rechtzeitig auf einem der Stühle sitzt.»
Unihockey-WM in Neuenburg
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 05.12.2019, 22:20 Uhr