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Schweiz an Unihockey-WM Das Ziel ist dasselbe geblieben, doch die Vorzeichen sind andere

Neuer Trainer, neues Kader, altes Ziel: Die Schweizer Unihockeyaner streben eine WM-Medaille an. Inzwischen wäre das ein Coup.

Zweimal mussten sich die Schweizer an der WM zuletzt mit dem undankbaren 4. Platz abfinden. Sie liebäugelten mit dem Finaleinzug, doch die Turniere endeten jeweils mit zwei Niederlagen. 2021 in Helsinki war im Halbfinal Schweden erwartungsgemäss zu stark (1:6), 2022 setzte es an der Heim-WM in Zürich ein 3:11 gegen Tschechien ab.

Tschechien hat Schweiz als 3. Kraft abgelöst

Das Heimturnier hätte die Krönung sein sollen. Ziel der jahrelangen Bemühungen unter Trainer David Jansson war es, die Lücke zu den Top-Teams an der Heim-WM geschlossen zu haben und mit einem durchschlagenden Erfolg einen Schneeballeffekt auszulösen. Stattdessen zeigte sich, dass Tschechien an der Schweiz vorbeigezogen ist und Schweden und Finnland weiter entrückt sind.

Die WM-Gruppenspiele der Schweizer in Malmö

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  • Sonntag, 8.12., 11:15 Uhr: Deutschland - Schweiz (live auf SRF zwei)
  • Montag, 9.12., 15:45 Uhr: Tschechien - Schweiz (live auf SRF info)
  • Dienstag, 10.12., 15:45 Uhr: Schweiz - Norwegen (live auf SRF zwei)

Auch im ewigen Medaillenspiegel ist die Schweiz durch Tschechiens Silber-Coup in Zürich auf den 4. Platz verdrängt worden. Die Tschechen ernten mit einer goldenen Generation derzeit gerade die Früchte intensivierter Investitionen in den Nachwuchs.

Mit den U19-WM-Titeln 2019 und 2021 hatte sich das aktuelle Hoch quasi angekündigt. Nun treten die Tschechen nicht mehr mit dem Anspruch an, sich vor der Schweiz zu klassieren. Sie wollen den Titel.

Schwede folgt auf Schwede

Die Schweiz ihrerseits befindet sich in einem grösseren Umbruch. Nicht nur auf dem Feld ist der personelle Einschnitt seit der Heim-WM gross. Mit dem Ausstieg von Jansson aus dem Schweizer Verband endete kurz vor dem Auftakt zur WM 2024 eine Ära. Der smarte Schwede war von 2015 bis 2022 Männer-Nationalcoach, ehe er zwei Jahre lang als «Swiss Way Coach» amtete. Nun endet die Zusammenarbeit per Ende Jahr.

Wir werden alles daran setzen, um für die Schweiz eine Medaille zu holen.
Autor: Johan Schönbeck Nati-Trainer

Schwedisches Know-how ist indes weiter erwünscht. Seit zweieinhalb Jahren trägt mit Johan Schönbeck ein anderer Fachmann aus dem Land des Rekord-Weltmeisters die Verantwortung für die Männer-Nati. Die Aufgabe des 53-Jährigen ist keine leichte: Er soll die Schweiz wieder in die Top 3 führen und muss zugleich so etwas wie einen Neuanfang moderieren.

12 WM-Debütanten mit an Bord

Im schwedischen Malmö, wo Schönbeck seine WM-Premiere erlebt und personell etwas mehr auf Wasserverdrängung setzt als seinerzeit Jansson, tritt das Nationalteam mit 12 Debütanten an. «Für eine WM haben wir ein sehr unerfahrenes Kader», findet auch der Trainer.

Sein 20-köpfiges WM-Team sei «ein Mix aus Jugend und Erfahrung», meint Schönbeck. Auch deshalb lag der Fokus in der Vorbereitung verstärkt auf der Defensive und dem Umschaltspiel, dem Fundament eines neuen Konstrukts, das erst wachsen muss.

Ein erstes Mal auf die WM-Probe gestellt wird dieses neue Konstrukt am Sonntag. Dann lanciert die Schweiz ihr WM-Abenteuer mit der Partie gegen Deutschland. Die weiteren Gegner in der Gruppe A heissen Tschechien und Norwegen.

Weitere Stimmen aus dem Schweizer Lager

Übersicht Unihockey-WM

Radio SRF 1, Morgengespräch, 06.12.2024, 06:15 Uhr ; 

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