«Ich habe emotionaler reagiert, als ich gedacht hätte.» Nach 8 Jahren hat David Jansson am Montag sein Traineramt beim Unihockey-Nationalteam der Männer offiziell bis Ende der anstehenden WM befristet. «Es war an der Zeit», erklärt er nun. Andere Dinge würden ihn momentan mehr reizen. «Die Jungs verdienen jemanden, der mit 100% Vollgas geben kann.»
Der Zeitpunkt kurz vor der WM (ab 5. November in Zürich und Winterthur) ist speziell, das ist dem 42-Jährigen bewusst. «Ich wollte es nach der definitiven Entscheidung sofort kommunizieren, damit wir uns voll auf das Turnier konzentrieren können.» An diesem will Jansson mit seinem Team noch einmal richtig angreifen.
Man braucht einfach einen Titel, bei dem niemand weiss, was man macht. Dann kann man auch faul sein und nichts machen.
Bereits hat er ein beachtliches Palmarès vorzuweisen. An den Weltmeisterschaften 2016 und 2018 holte der Schwede mit der Nati jeweils die zwar erwartete, aber mit dem stetig steigenden Niveau doch nicht selbstverständliche Bronze-Medaille. Zudem gelang es der Jansson-Equipe an der Euro Floorball Tour 2017, erstmals in der Geschichte Schweden zu bezwingen (7:5).
Das ist denn auch der Teil seines Vermächtnisses, auf den er am meisten stolz ist: «Wir haben in meiner Zeit gegen alle gewonnen, alle Top-Gegner bezwungen.» Seit 2015 und seinem Antritt habe sich das Team auf verschiedenen Ebenen entwickelt. «Wir haben mehr Spielkontrolle und sind mutiger.» Sehr beeindruckt habe ihn jeweils, wie viel seine Spieler als «Nicht-Profis» investieren. «Ich werde sie alle sehr vermissen.»
Allerdings wird Jansson den Spielern und dem Verband teilweise erhalten bleiben. Er wird ab dem 1. Februar 2023 in einem 50-Prozent-Pensum als «Swiss Way Coach» die zukünftige sportliche Ausrichtung mitprägen. Auf seinen neuen Jobtitel angesprochen, witzelt er: «Man braucht einfach einen Titel, bei dem niemand weiss, was man macht. Dann kann man auch faul sein und nichts machen.»