Der Saisonauftakt von Seraina Ulber hätte schlechter nicht verlaufen können. Im Supercup-Final am 31. August knickte die Stürmerin von Piranha Chur um und verletzte sich am Innen- und am Aussenband. Sie musste operiert werden; ein Wettlauf gegen die Zeit begann.
Denn die 29-Jährige setzte sich zum Ziel, bis zur Heim-WM in Neuenburg (7. bis 15. Dezember) wieder fit zu werden. Dem Saisonhöhepunkt ordnete die Bündnerin alles unter. «Ich habe Tag für Tag auf den 7. Dezember hingearbeitet und mich nicht ablenken lassen», sagt eine zufriedene Ulber jetzt im Kreise ihrer Nati-Kolleginnen.
Kommt nichts Gravierendes dazwischen, wird sie an der WM auflaufen. Vor 10 Tagen gab Ulber ihr Comeback in der Meisterschaft – und steuerte sogleich 3 Tore zum Churer 8:6-Erfolg gegen Unihockey Berner Oberland bei. «Ich habe mich gefühlt, als sei ich nie weg gewesen», bilanziert Ulber.
Auch der Coach atmet auf
Das waren auch gute Neuigkeiten für Rolf Kern. Denn der Nati-Trainer hält grosse Stücke auf eine seiner Teamleaderinnen: «Sie besitzt extrem viel Erfahrung und ist neben dem Spielfeld eine wichtige Persönlichkeit, die dem Team sehr viel bringt.»
Die Schweiz bestreitet am Samstagnachmittag ihre 1. WM-Partie gegen Deutschland. Ein Sieg gegen den Aussenseiter ist Pflicht. Nach zuletzt 3 WM-Bronzemedaillen de suite lechzen die Schweizerinnen nach der 1. Finalqualifikation seit 2009.
Das Jubiläum gegen Deutschland
«Wir haben eine gute Mischung mit jungen, hungrigen Spielerinnen und solchen mit grosser Routine», sagt Ulber. Der Match gegen Deutschland wäre das 100. Länderspiel für die Angreiferin. Und sie hätte nichts dagegen, wenn ihre 105. Partie im Nati-Dress 8 Tage später der WM-Final wäre.
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 3.12.19., 22:35 Uhr