- An der Unihockey-WM in Singapur muss sich die Schweiz im Spiel um die Bronzemedaille Tschechien mit 4:5 geschlagen geben.
- Damit bleiben die Schweizerinnen an einer Weltmeisterschaft erstmals seit der Heim-WM 2011 in St. Gallen ohne Edelmetall.
- Schweden holt sich im Final gegen Erzrivale Finnland den neunten WM-Titel in Folge.
Keine WM-Medaille für die Schweizer Unihockey-Frauen in Singapur. Das gab es an Weltmeisterschaften, die seit 1997 ausgetragen werden, überhaupt erst dreimal (1997, 2001 und 2011). Wie an der Heim-WM in St. Gallen vor 12 Jahren (2:3) hatten die Schweizerinnen im Singapore Indoor Stadium gegen Tschechien mit einem Tor Differenz das Nachsehen.
Für Tschechien ist es nach Bronze im Jahr 2011 erst die zweite WM-Medaille überhaupt. Die Entscheidung fiel im Schlussdrittel: Erst traf Denisa Ratajova nach einem Fehler von Doris Berger eiskalt zum 4:3 (50.), ehe Vanessa Keprtova just nach einem Schweizer Wechsel mit dem 5:3 in der 59. Minute die Weichen endgültig auf Sieg stellte. Zwar verkürzte Isabelle Gerig 45 Sekunden vor Schluss auf 4:5, zu mehr reichte es allerdings nicht mehr.
Schweiz legt mit 2:0 vor
Dabei hatte es in einer ausgeglichenen und umkämpften Partie mit wenigen Top-Chancen zu Beginn aus Schweizer Sicht noch vielversprechend ausgesehen. Das Team von Oscar Lundin ging gegen Ende des Startdrittels durch Corin Rüttimann, die nach schöner Dreh-Vorlage von Gerig mit der Rückhand traf, mit 1:0 in Führung (17.).
Nach acht Minuten im Mittelabschnitt durften effiziente Schweizerinnen dann ein zweites Mal jubeln. Captain Gerig, in diesem Spiel an jedem der vier Schweizer Tore beteiligt, behauptete sich gegen zwei Tschechinnen und netzte sehenswert zum 2:0 ein.
Tschechien dreht das Spiel
Doch nach diesem Treffer wachten die Tschechinnen endgültig auf und begannen, ebenfalls zu reüssieren. Noch vor der zweiten Pause glichen sie zum 2:2 aus und Anfang des dritten Drittels gingen sie durch Eliska Krupnova gar erstmals in Führung (44.). Céline Stettler konnte in Überzahl zwar umgehend zum 3:3 ausgleichen, doch nur zwei Minuten später folgte mittels Ratajovas 4:3 der Anfang vom Ende.
Schweden holt wieder Gold
Die WM-Goldmedaille geht zum neunten Mal in Serie an die Weltnummer 1 Schweden. Im Duell mit Finnland setzten sich die Schwedinnen trotz zweier verlorener Drittel 6:4 durch. Nach 20 Minuten hatte der nun elffache Weltmeister bereits mit 6:0 geführt, im Schlussdrittel kamen die Finninnen dank drei Treffern noch bis auf 4:6 heran.
Ins All-Star-Team des Turniers wurde neben drei Finninnen und zwei Schwedinnen auch eine Schweizerin gewählt: Lara Heini verdiente sich die Auszeichnung als beste Torhüterin durch eine tadellose Leistung während der ganzen Weltmeisterschaft.