Die Schweizer Unihockey-Nati wird Ende Jahr an der Männer-WM 2024 in Schweden standesgemäss dabei sein und einmal mehr ein Wörtchen um die Medaillen mitreden. Das Team von Trainer Johan Schönbeck sicherte sich am letzten Freitag beim Qualifikationsturnier in Slowenien das Ticket.
Bei den Titelkämpfen in Malmö könnte auch ein Schweizer dabei sein, der nicht Teil der Nati ist. Colin Aebersold strebt am 17. und 18. Februar mit den USA die Qualifikation an. Die Amerikaner duellieren sich in Hin- und Rückspiel mit Kanada um die WM-Teilnahme.
Ich spiele in der 1. Liga. Das reicht, um da mithalten zu können.
Der in den USA geborene Aebersold spielt in der Schweiz hobbymässig bei den Jona-Uznach Flames in der dritthöchsten Liga. Und er ist Teil der amerikanischen Auswahl. «Ich bin da irgendwie reingerutscht über einen ehemaligen Sportlehrer, der einmal Goalie in der US-Nationalmannschaft war», erklärt der 20-Jährige. «Das Niveau ist wesentlich tiefer, deshalb muss ich auch nicht in der höchsten Liga sein. Ich spiele in der 1. Liga. Das reicht, um da mithalten zu können.»
Teil des Teams zu sein, ist für Aebersold mit einigem Aufwand verbunden. Die USA sind in Sachen Unihockey ein Entwicklungsland, die finanziellen Mittel sind gering. «Ich zahle einen Beitrag für jedes Mal, wenn ich dort bin. Für Hotel, Essen, Gebühren, Transport. Aber das ist es mir wert.»
Duell mit Finnland als wertvolle Erfahrung
Das bisherige Highlight als amerikanischer Nationalspieler war die Teilnahme an den World Games 2022. Aebersold spielte im 1. Block des Gastgebers. Die USA verloren alle Spiele und belegten den 8. und letzten Platz. Immerhin: Aebersold erzielte zwei Tore.
Mehr als diese persönlichen Erfolgserlebnisse ist ihm aber das Duell mit dem vierfachen Weltmeister Finnland in Erinnerung geblieben. «Wir hatten keine Chance. Ich konnte mich einmal gegen zwei Finnen durchsetzen, war alleine vor dem Torhüter. Ich war dann zu nervös und habe es völlig verstolpert. Es war ein Traum, mit den besten Spielern der Welt auf dem Feld zu stehen.» Die Amerikaner verloren mit 0:16.
Ich habe ein riesiges Strahlen im Gesicht, wenn ich an Schweden denke.
Das grosse Ziel von Aebersold und seinen Teamkollegen ist nun, weitere Erfahrungen gegen gute Nationen zu sammeln. Die Qualifikation für die WM in Malmö wäre deshalb besonders wertvoll. Das weiss auch Aebersold: «Ich habe ein riesiges Strahlen im Gesicht, wenn ich an Schweden denke.»