Als Laura Koutsogiannakis vor fast zehn Jahren das Trikot des Schweizer Nationalteams trug, war vieles noch ganz anders. Die Volleyballerin aus dem Berner Jura hiess noch Unternährer und reihte auf Klubebene mit Voléro Zürich Erfolg an Erfolg.
Nach langer Absenz ist Koutsogiannakis als zweifache Mutter kürzlich in den Kreis der nationalen Auswahl zurückgekehrt, die mittlerweile von Lauren Bertolacci trainiert wird. «Ich hätte nicht gedacht, dass es so wichtig für mich sein würde, wieder Teil der Nati zu sein. Ich wurde mit offenen Armen empfangen», erklärt die 31-Jährige.
Duell mit Deutschland in Schönenwerd
Im für sie neuen Umfeld will sie das erreichen, was sie 2013 schon einmal erlebt hat: die Teilnahme an einer EM. Die Quali-Kampagne für die Endrunde 2026 hat sich mit dem knappen 3:2-Auswärtserfolg gegen Finnland gut angelassen. Zuhause in Schönenwerd geht es nun am Samstag gegen Deutschland.
«Wir wollen gewinnen», meint Koutsogiannakis mit dem Selbstverständnis einer Frau, die sich 7-fache Schweizer Meisterin und 8-fache Cupsiegerin nennen darf. Und dies, obwohl Deutschland in der Weltrangliste Rang 12 belegt und deutlich besser klassiert ist als die Schweiz (45).
Volleyball ist Familiensache
Die Angreiferin spielt mittlerweile bei der Volleyball Academy Zürich, die als einstiges Leistungszentrum auf die Saison 2023/24 hin mit Voléro fusioniert hat und den Platz in der NLA übernahm. Das Konstrukt wird von Koutsogiannakis' Mann Vassilios präsidiert und hat sich auf die Fahnen geschrieben, vor allem junge Spielerinnen zu fördern und für einen Wechsel ins Ausland fit zu machen.
Wie im Klub gehört Laura Koutsogiannakis auch in der Nati zu den routinierten Kräften. Genug vom Spitzen-Volleyball hat sie deswegen noch lange nicht. «Ich brauche diesen Sport, um zu funktionieren. Er ist ein Teil von mir.»
Auch wenn die Nati-Zusammenzüge der Mutter einiges an organisatorischem Geschick abverlangen, möchte sie «die schöne Erfahrung» nicht missen. «Meine Kinder haben mich Geduld gelehrt. Ich bin mittlerweile auch mit mir selbst geduldiger», lacht sie.