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1. Podest nach 238 Tagen Zoff bei Ferrari: Bereut Hamilton seinen Wechsel?

Der Mercedes-Aufschwung verhilft Hamilton nach langer Abstinenz wieder auf das Podest. Bei Ferrari hingegen kracht's.

Mann hält Trophäe auf Siegerpodium und winkt.
Legende: Das lange Warten hat ein Ende Lewis Hamilton kehrt in Barcelona aufs Podest zurück. Keystone/ALEJANDRO GARCIA

238 Tage nach seinem letzten Podestplatz im Herbst vergangenen Jahres in Mexiko kehrte Lewis Hamilton beim Grand Prix von Spanien als Dritter auf das Podium zurück. Es war ein wichtiger Energieschub auf Hamiltons Mercedes-Abschiedstournee, ehe er ab kommendem Jahr den Platz von Carlos Sainz bei Ferrari einnimmt und die Italiener wieder zum Weltmeister machen soll.

«Was für eine Erlösung für den Briten», schrieb der Blick. «Ich fühle mich grossartig, ich fühle mich einfach fantastisch», räumte der 39-Jährige nach seinem 198. Podestplatz ein. Kein anderer Fahrer hat mehr. Hamilton hat damit in seinen 18 Saisons immer mindestens einmal das Podium erreicht. Auch das ist Rekord.

Ich denke, das ist unser Maximum im Moment.
Autor: Lewis Hamilton

Ist Hamilton aber wieder siegfähig? «Ich denke, das ist unser Maximum im Moment», sagte er und dämpfte die Hoffnungen seiner Fans. «Wir sind immer, das ganze Jahr hindurch, am Finetuning. Aber wir müssen ein paar zusätzliche Dinge ranschaffen, um mit diesen Jungs mithalten zu können.» Mit diesen Jungs waren Red-Bull-Sieger Max Verstappen und der Zweite Lando Norris im McLaren gemeint.

Hamilton sieht Zukunft gelassen

Zur Schnelllebigkeit des wirklich schnelllebigen Formel-1-Geschäfts gehört es, dass der siebenmalige Weltmeister nach seinem erfolgreichen Barcelona-Wochenende schon gefragt wurde, ob er schon wegen seines Ferrari-Wechsels ins Grübeln gerate?

Das lässt mich meine Entscheidung überhaupt nicht infrage stellen.
Autor: Lewis Hamilton über die Ferrari-Probleme

«Ich denke, sie hatten ein paar schwierige Rennen, aber wir dürfen nicht vergessen, dass sie in Monaco ein Rennen gewonnen haben. Ich kann Ihnen nicht sagen, was mit ihrem Auto nicht stimmt und warum sie heute in dieser Position sind», erläuterte Hamilton. «Aber sie machen definitiv Fortschritte. Und das lässt mich meine Entscheidung überhaupt nicht infrage stellen.»

Nach Platz 1 in Monaco für Charles Leclerc und Platz 3 für Teamkollege Carlos Sainz blamierte sich Ferrari mit einem Doppel-Ausfall in Kanada. In Spanien nun landete Leclerc als Fünfter direkt vor Sainz. Auch das entsprach nicht den Ansprüchen der stolzen «Scuderia». Hinzu kamen gleich mehrere Zoff-Fronten.

Leclerc und Sainz zoffen sich

Ein heftiger Streit entbrannte zwischen Leclerc und Sainz. Auslöser des Stunks war ein Zweikampf Ende der zweiten Runde, als es schliesslich zwischen den beiden Fahrern auch zur Berührung auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya kam.

«Es ist ein bisschen unnötig, aber ich verstehe auch, dass es sein Heimrennen ist und ein wichtiger Moment in seiner Karriere. Also wollte er wohl etwas Spektakuläres machen», bemerkte Leclerc spitz.

Verstappen gerät in Barcelona nur am Start in Bedrängnis
Aus Sport-Clip vom 23.06.2024.

Sainz reagierte angefressen. «Ich glaube, er beschwert sich zu oft nach einem Rennen über irgendetwas», ätzte er in Richtung Leclerc. «Ich bin an Charles vorbeigegangen, weil ich nicht wusste, ob er einen Fehler gemacht hat oder ob er einfach ein bisschen zu viel sein Rennen kontrollieren wollte.»

Sainz gerät auch mit Russell und Hamilton aneinander

Ein Zoff war für Sainz aber nicht genug. In der Boxengasse wäre er nach einem Stopp fast mit Mercedes-Fahrer George Russell kollidiert. Mit Hamilton geriet er nur wenig später auf dem Kurs aneinander. Im ersten Drittel des Rennens fühlte sich Sainz bei einem Zweikampf von diesem abgedrängt.

Hamilton bewertete den Vorfall mit dem Spanier mit der Gelassenheit eines 103-maligen Rennsiegers. «Ich glaube, alle Überholvorgänge waren sehr knapp. So sollte es doch sein, oder?», meinte er. Wenn Hamilton bei Ferrari anfängt, ist Sainz für ihn längst Geschichte.

SRF zwei, sportlive, 23.06.2024, 14:10 Uhr ; 

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