Im Dezember 2024 geht eine einzigartige Ära zu Ende. Lewis Hamilton wird dann zum letzten Mal für Mercedes über den Asphalt rasen. Der Abschied dürfte ihm alles andere als leicht fallen. «Ich hatte elf fantastische Jahre mit diesem Team und ich bin sehr stolz auf das, was wir gemeinsam erreicht haben», wird Hamilton in der Medienmitteilung zitiert. Es sei «eine der härtesten Entscheidungen, die ich jemals treffen musste».
Der Brite, der als 40-Jähriger hinters Ferrari-Steuer sitzen wird, wolle ein «neue Herausforderung» annehmen. «Die Zeit ist reif für mich, diesen Schritt zu gehen.»
Die Krise der «Silberpfeile» als Wechsel-Beschleuniger?
Dass er wirklich Mercedes verlassen könnte, schien fast unvorstellbar. Unter Teamchef Toto Wolff wurde Hamilton, der gerne auch über ein Karriereende bei Mercedes sprach, über Jahre zum Dauer-Triumphator.
Gekommen zur Saison 2013 als Nachfolger von Michael Schumacher nach dessen endgültigem Rücktritt, wurde Hamilton 2014, 2015, 2017, 2018, 2019 und 2020 Weltmeister. 2016 hatte er sich seinem damaligen Teamkollegen Nico Rosberg geschlagen geben müssen. Seit 2021 ging der Titel an Max Verstappen.
Die Baisse der «Silberpfeile» in den vergangenen beiden Jahren und das zermürbende Warten eines Erfolgsverwöhnten auf den nächsten (es wäre der 104.) Sieg seit Dezember 2021 dürften Hamiltons Entscheidung beeinflusst haben.
Der Reiz der «rotten Göttin»
Allerdings wartet Ferrari seit dem Triumph von Kimi Räikkönen 2007 – Hamiltons erstem Formel-1-Jahr – auf den nächsten Titelerfolg bei den Fahrern. Doch die «rote Göttin» hat nach wie vor eine grosse Strahlkraft, wie Wolff schon vor einigen Jahren einräumte: «Man muss anerkennen, dass wahrscheinlich jeder Fahrer den Wunsch hat, eines Tages bei Ferrari zu fahren», sagte der Österreicher 2019.
Nun wird sich auch Hamilton diesen Wunsch erfüllen.