Nico Hülkenberg ist von seinem Naturell her eigentlich gar kein Wanderarbeiter. Dabei sagt seine Vita in der Formel 1 etwas anderes aus. Williams, Force India, Sauber, wieder Force India, Renault, Racing Point, Aston Martin, Haas und nun Sauber heissen seine Stationen in der «Königsklasse». Ab kommendem Jahr kommt dann das Werksteam Audi dazu, das Sauber übernommen hat.
Der Deutsche ist mittlerweile 37 Jahre alt, Mitte August wird er 38. Rekordweltmeister Lewis Hamilton bestreitet mit 40 seine erste Saison für Ferrari, der zweimalige Champion Fernando Alonso sitzt sogar noch mit 43 Jahren für Aston Martin im Formel-1-Cockpit. Kommt das auch für Hülkenberg in Frage?
«Bis 40 kann ich definitiv fahren, die nächsten paar Jahre sehe ich also gar keine Probleme», sagte der Sauber-Pilot vor dem GP-Wochenende in Bahrain gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Er habe «noch ein paar Rennen im Tank».
Die Sache mit dem guten Gefühl
Zu Sauber bzw. Audi ist Hülkenberg gekommen, um zu bleiben. Er besitzt einen langfristigen Vertrag. Teamwechsel bedeuten immer auch, sich neu orientieren zu müssen, sich neu einzuleben, neue Dynamiken in einem Rennstall zu erfahren. «Es ist ein Prozess, der viel Arbeit erfordert, und nicht von heute auf morgen passiert. Man muss ein Verständnis dafür entwickeln, wie die andere Seite arbeitet. Das braucht alles einen Moment», so Hülkenberg.
Erst vor Kurzem besuchte er die Motorenfabrik in Neuburg an der Donau. «Man spürt dort eine sehr gute und hungrige Stimmung. Die Leute haben Lust auf Formel 1, auf dieses Projekt, sie sind motiviert und happy», berichtet der in Monaco lebende Deutsche von seinen Eindrücken. Die Chassis von Sauber werden in Hinwil gebaut.
Auf die Frage, wie seine Wohlfühlatmosphäre in einem Rennstall sein müsse, antwortete Hülkenberg: «Das ist schwer zu umschreiben, am Ende läuft es auf ein Gefühl hinaus. Ein gutes Gefühl hat man oder man hat es nicht. Man muss sich wohl und glücklich fühlen. Hier fühle ich mich so.»