Mit dem Grossen Preis von Abu Dhabi ging die wohl einseitigste Saison in der Geschichte der Formel 1 zu Ende. Max Verstappen und sein Red-Bull-Team dominierten die Rennserie nach Belieben, von 22 Rennen konnte man 21 für sich entscheiden – 19 davon gewann der Niederländer. Doch auch sonst gab die Formel 1 in diesem Jahr zu reden. Zeit, Bilanz zu ziehen.
Während in der Red-Bull-Fabrik in Milton Keynes Freude herrscht, muss man in Hinwil über die Bücher. Für SRF-Experte Marc Surer ist das Schweizer Team «die Enttäuschung der Saison». Nach Platz 6 im Vorjahr hoffte Alfa Romeo darauf, diesen zu verteidigen. Stattdessen fiel man auf den 9. und damit zweitletzten Rang in der Konstrukteurs-Wertung zurück. «Das tut natürlich weh, es gibt auch keine richtige Erklärung dafür», so Surer.
Aufwind bei McLaren, bald auch bei Alfa Romeo?
Allerdings gibt es auch Grund für Optimismus: Mit James Key konnte man einen erfahrenen Ingenieur als technischen Direktor engagieren, der insbesondere hinsichtlich der im Jahr 2026 bevorstehenden Regeländerungen «frischen Wind ins Team bringen soll».
Noch zu Beginn der Saison schien es, als würde McLaren mit dem Schweizer Team um die hinteren Plätze kämpfen. «Das Team hat anfangs gefloppt, sich mit Upgrades aber Schritt für Schritt nach vorne gearbeitet», sagt Surer. Bei Saisonende stehen für die beiden Fahrer Lando Norris und Oscar Piastri insgesamt 9 Podestplätze zu Buche.
Las Vegas bot Spektakel, nicht so die Track Limits
Die Formel 1 machte in diesem Jahr in einer neuen Destination Halt. «Las Vegas hat im Vorfeld wegen zu viel Show Kritik erhalten», meint Surer. Schlussendlich hielt der Grand Prix aber, was er versprach: «Es war das beste Rennen des Jahres: Dass Verstappen überholt wird, haben wir in diesem Jahr selten gesehen, in Las Vegas ist es gleich mehrmals passiert.»
Für viel Ärgernis sorgten hingegen die Streckenbegrenzungen, findet auch Surer: «Die Track Limits waren während der ganzen Saison ein Thema.» Ungewöhnlich vielen Fahrern wurden in etlichen Qualifyings wegen Überschreitung dieser Track Limits die Rundenzeiten gestrichen. «Da muss sich der Verband etwas einfallen lassen, denn so kann es nicht weitergehen.»